Thrash Metal war schon immer eine Stilrichtung, die sich mit gesellschaftlichen und politischen Themen auseinandergesetzt hat. Auch die Jungspunde TEMPEST machen mit dem Artwork von „Point Of No Return“ klar, dass man hier keine Fantasy-Lyrics über Drachen usw. erwarten sollte. Die reale Welt bietet schließlich genug Stoff über den es sich auszukotzen lohnt.
Das kann man von der Musik hingegen nicht behaupten, denn TEMPEST liefern hier ein scharfkantiges Thrash-Brett ab, das die Nackenmuskeln zum Ausdauertraining anregt. Egal welchen Track man sich zur Brust nimmt, hier wird auf einem Niveau musiziert, von dem sich manch etablierte Szene-Band eine Scheibe abschneiden kann.
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Sämtliche Riffs rasen rasiermesserscharf aus den Boxen und trotzdem ist in den Songs immer Platz für filigrane Detailarbeit (Soli, Breaks etc.). Das Schlagzeug knallt und überhaupt ist der gesamte Sound eine Wucht! (Vorausgesetzt, man kann mit dem „amerikanisch“ angehauchten Klangbild was anfangen.)
Dass sie aber nicht nur auf die Knüppel-Methode stehen, beweisen die Musiker mit Songs wie „The Backwater Gospel“, in denen auch immer wieder Raum für fast catchy Melodien und Harmonien freigeschaufelt wird. Das macht die folgenden Genickbruch-Riffs in den Strophen aber nur noch tödlicher!
Ein weiteres Plus ist, dass die Band auf eine durchgängige Atmosphäre setzt und sich im Zuge dessen auch nicht für Variationen zu schade ist.
Das schleichend-melodische Intro zu „UltraNation“ führt auf ein wahres Riff-Gewitter hin, das im Mittelteil wiederum die schwere Groove-Keule zückt. Dazu gibt’s Melodieabfahrten en masse, die immer wieder in pfeilschnelle Soli münden.
Kurzum: Es ist ein Fest für Thrasher!
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FAZIT: Thrash Metal-Afficianos sollten „Point Of No Return“ auf alle Fälle antesten! Die Balance aus Technik und Gefühl, die TEMPEST hier an den Tag legen, ist es definitiv wert, dem geneigten Volk auf breiter Front zugänglich gemacht zu werden. Das Niveau dieser Jungspunde ist bereits beachtlich!
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.07.2022
Daniel Gerith
Phillipe Piris
Philipe Piris, Simon Humpohl
Gabor Franyo
Eigenproduktion
50:36
28.05.2022