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The Dead Daisies: Radiance

Stil: Hardrock

Cover: The Dead Daisies: Radiance

Man muss THE DEAD DAISIES beileibe nicht mehr vorstellen, denn die Band tourte sich bis zum Beginn der Corona-Pandemie förmlich den Allerwertesten in Europa ab. Die Besetzung der von Gitarrist David Lowy gegründeten Supergroup ist mittlerweile soweit gefestigt, dass man erahnen kann, was man von einem neuen Album aus ihrer Feder erwarten darf.

Die PR-Agentur spricht von "unverfälschtem Rock", was im Grunde auch stimmt, doch das Ergebnis ist auch hier wie so oft mehr als die Summe seiner Teile - als da wären neben Lowy: Glenn Hughes (Black Country Communion, Deep Purple, Trapeze) als die Soul-Stimme schlechthin im härteren Segment, Gitarrist Doug Aldrich (Whitesnake, Dio) und Schlagzeuger Brian Tichy (Foreigner, Ozzy Osbourne) der nach zwischenzeitlichem Ausscheiden zur Gruppe zurückkehrte und ein Inbegriff von "big drums" ist.

Das dank Tichys Punch wuchtig polternde Quartett arbeitete zum zweiten Mal mit dem Produzenten Ben Grosse in dessen Studio zusammen, und herausgekommen sind zwei Handvoll Songs, die mit einer durchschnittlichen Laufzeit von etwas unter vier Minuten direkt auf den Punkt kommen. Das einleitende Doppel aus ´Face Your Fear´ und ´Hypnotize Yourself´ (hat was von King´s X zu "Dogman"-Zeiten) täuscht im stampfenden Modus über die Energie hinweg, die THE DEAD DAISIES insgesamt auf "Radiance" freisetzen.

Dr Uptempo-Shuffle ´Shine On´ und das breitbeinige ´Courageous´ (hätte auch von Audioslaves Debüt stammen können) sind gemeinsam mit dem kräftig anschiebenden ´Not Human´ die hervorstechenden Nummern auf "Radiance". Und wohingegen es im Titelstück super-heavy zugeht, ehe ´Roll On´ einen luftigen Schlusspunkt setzt, haben sich gerade im Mittelteil der Platte ein paar "Durchrutscher" eingeschlichen, bei denen die kompakte Songwriting-Formel nach hinten losgeht. Dennoch…

FAZIT: "Radiance" wirkt einerseits spontan auf etwas mehr als eine halbe Stunde getrimmt, andererseits geht das Kalkül der DEAD DAISIES, sich der Eingängigkeit zuliebe möglichst kurz zu fassen, bisweilen nach hinten los. Unabhängig von ihren kleinen Schwächen macht die Platte auch und gerade wegen eines einmal mehr in Bestform singenden Glenn Hughes mächtig Spaß - und dieser Anspruch ist für eine solche Veteranen-Bande hoch genug. <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/0f0cbc6ea4ef4c44a77cef843f2ce126" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.09.2022

Tracklist

  1. 1. Face Your Fear
  2. 2. Hypnotize Yourself
  3. 3. Shine On
  4. 4. Radiance
  5. 5. Born To Fly
  6. 6. Kiss The Sun
  7. 7. Courageous
  8. 8. Cascade
  9. 9. Not Human
  10. 10. Roll On

Besetzung

  • Bass

    Glenn Hughes

  • Gesang

    Glenn Hughes

  • Gitarre

    Doug Aldrich, David Lowy

  • Schlagzeug

    brian Tichy

Sonstiges

  • Label

    The Dead Daisies Pty Ltd / SPV

  • Spieldauer

    36:54

  • Erscheinungsdatum

    30.09.2022

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