Willkommen im klanggewordenen Klischee.
VOLSTER versuchen mit „Arise“ eine Geschichte zu erzählen, eine Geschichte von Kämpfen, persönlichen Tragödien und dem Wille zum Widerstand. Eigentlich könnte daraus ein spannendes Stück Musik mit relevanten Bezügen zum aktuellen Tagesgeschehen gesponnen werden. Das Problem aber ist, dass die Songs viel zu unspektakulär klingen um wirklich aufhorchen zu lassen.
Das führt leider auch dazu, dass sich der Hörer eher weniger mit den Texten beschäftigt, weil er, bevor er auf die Idee kommt, das zu tun, womöglich eingeschlafen ist.
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Songs wie „Turn the Tide“ oder auch die Ballade „Follow You“ klingen leider wie am Reißbrett entworfen und kommen auch nicht umhin sich im Kitsch zu suhlen (inklusive schmalzig wirkender Gitarrensoli). Sicher, dafür gibt es auch eine Zielgruppe und der dürften Nummern wie „I Wish“ ganz gut schmecken.
Wer aber bei überbordendem Kitsch eher Brechreiz verspürt, als mit der Zunge zu schnalzen, dem sei hiermit vom Konsum dieser Scheibe abgeraten.
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Erschwerend kommt hinzu, dass die Songs überhaupt keine Langzeitwirkung entfalten können. Ist das Album aus, ist es auch schon wieder vergessen. Hier will wirklich nix hängen bleiben.
Was bleibt ist ein durchschnittliches Album für den schnellen Melodie-Hunger, das nicht mit Radiotauglichkeit geizt. Musikalisches Fast Food sozusagen, kann man mal machen, ist aber nix für jeden Tag.
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FAZIT: Als Musik zum Autofahren könnte „Arise“ von VOLSTER womöglich ganz gut funktionieren. Man muss sich nicht konzentrieren, sondern lässt die Songs ganz locker im Hintergrund laufen, ohne das Gefühl haben zu müssen, dass man etwas verpasst hat, wenn „Arise“ vorbei ist. Das kann man sich aber auch sparen.
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.01.2022
Henrik Lundberg
Ulf Andersson
Ulf Andersson, Andreas Lagerin
Mattias Eriksson
ROAR! Rock Of Angels Records
53:39
13.11.2020