Eine Best-Of kann jeder. Die Berufsfreigeister von WALTARI schenken sich und ihren Fans zum dreißigjährigen Geburtstag ihres Debüts lieber etwas Besonderes. Dafür haben sich die Knallköpfe einen Haufen befreundete Musiker ins Studio eingeladen, um gemeinsam die Songs ihres ersten Albums nochmal neu zu interpretieren. Dabei bietet diese „3rd Decade Anniversary Edition“ eine knappe Stunde Realitätsflucht. Kopfhörer auf und ab geht die wilde Fahrt im intergalaktischen Raumschiff, das WALTARI nach wie vor irgendwie sind.
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Ja, das ist kitschig.
Ja, da ist aufgebläht und seltsam, aber das waren WALTARI erstens doch schon immer irgendwie und zweitens funktioniert es mit der Heerschar von Gästen, die sich auf dem Album tummeln gleich nochmal besser.
Da wäre zum Beispiel die bombastische 2021er Version von „Below Zero“, die von MARKO HIETALAs Ausnahmestimme bestens veredelt wird.
Dass die BOOMFUNK MCs im Anschluss aus „Skyline“ eine durchaus anstrengende Electro-Rap Nummer machen passt genauso gut zu WALTARI wie die Electro-Version von „So Fine“ mit SKYCLADs Kevin Ridley als Gastsänger. Hier gibt’s auch einen Kinderchor, der sogar sehr gut zu den stampfenden Beats passt.
Je länger dieses Album läuft, desto mehr erweckt es tatsächlich den Eindruck einer wilden, spontanen (möglicherweise auch sehr „verdrogten“) Geburtstagsparty. WALTARI lassen ihrer Freude freien Lauf und sind sich für kein Experiment zu schade.
Die Prise Ironie, die sich in sämtliche Songs eingeschlichen hat, beweist eben auch nochmal die Freigeist-Haltung der Musiker und unterstützt den spontanen Ansatz, der dieser Jubiläumsedition zugrunde liegt sehr passend.
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FAZIT: WALTARI spendieren sich selbst und ihren Fans hier ein schönes Geburtstagsgeschenk mit dem sie (mal wieder) zeigen, dass man von ihnen immer das Unerwartete erwarten sollte, oder eben nichts. Denn dann kann man sich an diesem explosiven Soundgemisch vollkommen unvoreingenommen erfreuen. Auf die nächsten drei Dekaden!
Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.05.2022
Kartsy Hatakka
Kartsy Hartakka, Kimmo Korhonen
Kimmo Korhonen, Sami Yli-Sirniö, Jariot Lehtinen
Ville Vehvilainen
Kartsy Hartakka (Programming, Synthesizer), Jani Holli (Synthesizer, Programming)
Metalville
48:16
26.11.2021