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Wolfheart: King of the North

Stil: Melodic Death Metal

Cover: Wolfheart: King of the North

Alles, was Tuomas Saukkonen anpackt, trägt seine relativ unvergleichliche Handschrift. Der Finne mit dem janusköpfigen Faible für erdrückenden Doom Death und frostig klirrende Melodien, tiefes Grollen und nahezu poppigen klaren Gesang haut schon wieder einen WOLFHEART-Release heraus, nachdem gefühlt erst kürzlich die LP "Wolves of Karelia" (2020) und die "Skull Soldiers"-EP (2021) erschienen sind.

In Bezug auf "King of the North" (die Platten- und Songtitel werden vor dem Hintergrund klischeehaft verschneiten und dunklen skandinavischen Milieus immer abgedroschener) ist allerdings insofern Aufatmen angesagt, als das darauf enthaltene Material vielfältiger ist als die Songs des Vorgängers. Bereits ´Skyforger´ durchläuft mehrere Wandlungen vom schleppenden Beginn (tolles Spiel von Drummer Joonas Kauppinen hier) über akustische Einstreuungen bis zur walzenden Planierraupe, wobei die Gesangshooks aber anders als gewohnt dünn gesät sind.

Erst die Raserei ´Ancestor´ - tatsächlich mit Jesse Leach von Killswitch Engage am zweiten Mikro - trifft genauso wie kurz darauf das hymnische ´Desolated Land´ (ungefähr Wintersun ohne übertriebenen sinfonischen Ballast, den man leider im behäbig stampfenden ´The King´ antrifft) voll ins Schwarze und würde auch Amon Amarth stolz machen. Und während in ´Knell´ die abwechslungsreiche, dynamische Instrumentalkomponente überzeugt, kommt die Blastbeat-Nummer ´Cold Flame´ mit Nile-Gitarrist und -Shouter Karl Sanders als Schaueffekt aus

Am Ende geht Tuomas und Co. ein bisschen die Puste aus, denn die Midtempo-Gesten von ´Headstones´ verlaufen nahezu unbemerkt im Nirgendwo, und nach dem mit packendem Refrain ausgestatteten ´Fires of the Fallen´ wirkt ´Eternal Slumber´ wie Ausschuss des Nebenprojekts Before the Dawn ohne dessen Hit-Faktor.

FAZIT: Vielleicht sollten sich WOLFHEART mal mehr Zeit für ihre Veröffentlichungen machen, denn auch "King of the North" bietet in Sachen Melodic Death Metal bei aller Güte zu viel Beliebigkeit, um die auch nicht mehr so neue Band langfristig in der Szene zu etablieren. Das Prädikat "Kann, man haben, ist aber kein Muss" hat im gegenwärtigen Musikbetrieb einen alles andere als schmeichelhaften Unterton. <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/4c8352bf11004bd1aaaf6d224e95d6eb" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.09.2022

Tracklist

  1. 01 Skyforger
  2. 02 Ancestor
  3. 03 Knell
  4. 04 Desolated Land
  5. 05 The King
  6. 06 Cold Flame
  7. 07 Headstones
  8. 08 Fires of the Fallen
  9. 09 Eternal Slumber

Besetzung

  • Bass

    Lauri Silvonen

  • Gesang

    Tuomas Saukkonen

  • Gitarre

    Tuomas Saukkonen, Vagelis Karzis

  • Schlagzeug

    Joonas Kauppinen

Sonstiges

  • Label

    Napalm / SPV

  • Spieldauer

    49:36

  • Erscheinungsdatum

    16.09.2022

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