<b>„Die Inspiration für dieses Album sind PINK FLOYD! Während aller Aufnahmen versuchte ich, den Mitgliedern dieser Band meinen Tribut zu zollen.“</b> (Adam Jurczynski)
Wenn man ein Album „Breath“ nennt und noch dazu aus einer der östlichen Progressive-Rock-Hochburgen Polen kommt, dann wird bei diesem Titel garantiert nicht nur hintergründig die Erinnerung an den Album-Opener von PINK FLOYDs Meisterwerk „Dark Side Of The Moon“ geweckt.
Spätestens jetzt kommen bei dem polnischen Multiinstrumentalisten ADAM JURCZYNSKI auch alle Freunde von PINK FLOYD ins Spiel, denn auf „Breath“ huldigt er unüberhörbar seinen Vorbildern (und erwähnt dies auch offen) – und zwar verdammt gut, wobei besonders reizvoll ist, dass er nicht auf Teufel komm raus versucht, gerade die Gilmour-Gitarren-Klänge zu imitieren, sondern ihnen oft eine etwas härtere, gar metallische Note verleiht.
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Dazu gibt’s jede Menge hymnische Momente als Zugabe, die ebenfalls nicht (nur) floyd-typisch sind. Nie aber wird dabei außer acht gelassen, dass die musikalische Grundstimmung sich deutlich an der Atmosphäre orientiert, die PINK FLOYD schon immer zu etwas Besonderem machte. Allerdings werden auch in dieser Beziehung verstärkt die Keyboards betont, während Jurczynskis musikalisches Band-Vorbild ja RICK WRIGHT immer ein wenig in den Hintergrund zu spielen versuchte. Das polnische Multitalent jedenfalls rückt den Einfluss des PF-Keyboarder verstärkt in den Mittelpunkt, wofür gerade das dem Album seinen Titel verleihende Instrumental „Breath“ das beste Beispiel ist.
Besonders schön auch die Momente, wenn als musikalischer Gast Michael Borowski zum Saxophon greift und einem beispielsweise bei „I'm Flying In Your Garden“, einem weiteren Instrumental auf „Breath“, tatsächlich ein Gefühl von Fliegen und Schweben vermittelt, während die Gitarrenarbeit einen deutlich jazzigeren Einschlag erhält, wie man ihn von JAY STAPLEY, der bereits ROGER WATERS bei dessen Konzerten begleitete, her kennt. Und dass natürlich immer wieder auch viele Naturgeräusche (Ein Brummer und Entengeschrei muss natürlich genauso sein wie Uhren-Ticken, Wasserrauschen und Glockengeläut!) das gesamte Album durchgängig in besten Stereo-Effekten begleiten, ist natürlich Pflicht, wenn man an einem floydianischen Referenz-Werk bastelt, das eben nicht nach einem Klon, aber trotzdem unverkennbar nach der Atmosphäre des gewählten Vorbilds klingen soll.
Was soll man dazu weiter sagen, außer: „Mission erfüllt!“
Musik, die gerade ihrer Andersartig- und zugleich Unverkennbarkeit wegen den drei noch lebenden Mitgliedern von PINK FLOYD nicht nur ein Achselzucken, sondern ein anerkennendes Schulterklopfen für ADAM JURCZYNSKI entlocken sollte.
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FAZIT: Der polnische Multiinstrumentalist ADAM JURCZYNSKI liebt PINK FLOYD und macht keinerlei Hehl daraus. Was liegt da näher, sein Album nicht nur „Breath“ zu nennen, sondern es auch im besten atmosphärischen Sinne seiner Vorbilder atmen zu lassen, ohne nach einem Klon dieser zu klingen. Ein schweres Unterfangen, an dem viele Musiker scheitern und sich dann eben doch dazu entscheiden, gleich als PF-Coverband daherzukommen. Jurczynski aber bleibt einerseits seinen Vorbildern und andererseits auch seiner sehr eigenwilligen Spielweise an Gitarre und Keyboards sowie als Sänger treu und meistert so sein Tribut zwischen Huldigung und autonomer Musiker-Selbstständigkeit auf überzeugende Weise.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.06.2023
Adam Jurczynski
Monika Rudnicka, Tomasz Jezierski, Ania Jezierski, Adam Jurczynski, Joanna Strobecka
Adam Jurczynski
Adam Jurczynski
Bobi
Michael Borowski (Saxophon)
Lynx Music/Just For Kicks
60:44
28.04.2023