Bei den Schweden von BABY JESUS ist der Albumname Programm. „Rock and Roll Music“ ist ein knarziges Freudenfest an schepperndem Garagenrock.
Die Analog-Ästhetik der Aufnahmen sorgt nicht nur für ein organisches Soundbild, sondern wird auch von dem Bild einer Tonbandmaschine auf dem Backcover dieser LP unterstrichen, das wie ein Statement unter dem Bandnamen prangt.
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Dabei wirkt die Musik in ihrer spontanen Herangehensweise, teilweise wie aus der Zeit gefallen.
Der hüftschwingende Rock'n'Roll der 1960er-Jahre findet sich als Basis in sämtlichen Stücken, wird aber hier und da durch eine verrucht-dreckige Attitüde ergänzt, die auch einem Suff-Keller voller Punks entstammen könnte.
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Allerdings klingen BABY JESUS in ihrer klanglichen Rohheit stets charmant und liebenswert, denn im Grunde geht es ihnen doch nur darum, zur Bewegung und/oder zum Tanzen anzuregen.
Zumindest verfestigt sich dieser Eindruck mehr und mehr, je öfter das Album auf dem Plattenteller rotiert.
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FAZIT: Sicher, die Zeit bleibt nicht stehen, aber das heißt nicht, dass es doch wenigstens künstlerische Rückbesinnungsversuche geben darf. Bei BABY JESUS ist der Name Programm, denn „Rock and Roll Music“ bietet genau das, wofür das titelgebende Genre in seinen Ursprüngen stand. Eine tendenziell verruchte Attitüde, Spaß am Tun und analoge Knarz-Sounds. Hier wird er Asphalt zur Tanzfläche.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.09.2023
La Pochette Surprise Records
38:48
18.08.2023