Classic Rock mit modernem Flair? Oder doch modern tönende Rockmusik, die in der Glaskugel rückwärts blickt? Ist im Grunde Jacke wie Hose, solange es gut klingt. Unter diesem Gesichtspunkt hat die international besetzte Truppe BAD RAIN durchaus überzeugende Argumente an der Hand.
„Room To Breathe“ bietet knappe zwanzig Minuten melodische Rockmusik mit reichlich Retro-Charme. Steigt der Titeltrack zunächst mit erdigem Groove ein, gibt sich „Afterlife“ mit behäbigem Rhythmus und „Ohohoh“-Gesängen im Hintergrund etwas melancholischer, aber nicht weniger Groove-betont.
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Die Gitarristen dürfen hier und da auch mal ihr Ego befriedigen, verzichten aber auf ellenlanges Sologedudel und bereichern die Songs stattdessen mit hörbar emotionalem Spiel, das die melodische Press-Stimme des Sängers zu jeder Zeit unterstützt. Highlight in diesem Zusammenhang ist das balladeske „Your Chains“, in dem auch der Bass den nötigen Raum bekommt, wodurch das Rhythmusfundament den Melodieausflügen der Gitarren bestens zuspielt.
Der Hauptspieler der Songs ist aber doch der Gesang von Dan Byrne, der mit seinem melodisch kratz-quietschenden Timbre wie prädestiniert für klassischen Hardrock, der gerne mal nach den Sternen greift, zu sein scheint.
Etwaige Einflüsse großer Namen sind in diesem Genre sowieso kaum vermeidbar, womit BAD RAIN aber keineswegs ihre kreativen Fähigkeiten abgesprochen werden sollen. Denn „Room To Breathe“ ist von vorne bis hinten launiger Hardrock in modernem Gewand, der die die Ursprünge des Genres nicht verleugnet.
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FAZIT: „Room To Breathe“ ist als Appetithappen für ein angedachtes Debütalbum von BAD RAIN durchaus schmackhaft. Denn erdige Rockmusik mit Sinn für Melodien und Harmonien, die das Gitarrenriff nicht außer Acht lässt, geht eigentlich immer. Damit ist der Band hier ein schönes erstes Lebenszeichen gelungen.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.11.2023
Chris Buchberger, Vinnie Colla
Dan Byrne
Dani Davis, Micheal Wagner
Jona Raischl
Veit Schlembach
Fastball Music
19:39
03.11.2023