<img src="http://vg04.met.vgwort.de/na/5a1b24e78cf5405282d3c11c92d152b8" width="1" height="1" alt=""> Die einen Monat lang straff durchgezogenen Aufnahmen von "Stone" waren das Beste, was BARONESS tun konnten. Das selbst produzierte und für Mix/Mastering in erlauchte Hände - Joe Barresi (Kyuss, Tool) und Bob Ludwig (Led Zeppelin, Nirvana) gegebene aktuelle Material der Band vereint alte Tugenden auf schier unberechenbare Weise mit frischem Tatendrang, der seit der einschneidenden Umbesetzung an der Gitarre 2017 anzuhalten scheint.
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Nach dem spröde gesungenen Akustik-Intro 'Embers' - leiernde Stimmen gehören auch später zum guten Ton, höre etwa 'Beneath the Rose' - geht's mit 'Last Word' gleich in die Vollen - melancholische Vocals, raffiniert verflochtene Bass-Schlagzeug-Pattern und kraftvolle Gitarrenarbeit sind .2023 mehr denn je die Kernkompetenzen des Quartetts, wobei die Kompositionen wieder tendenziell länger dauern
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Dass "Stone" das zweite BARONESS-Album mit Gitarren-Verjüngerin Gina Gleason ist, hört man nicht unbedingt, denn der Einfluss der mannigfaltige Klänge zaubernden Virtuosin war schon auf "Gold & Grey" (2019) imposant. John Dyer Baizley spielt seinen Riff-Schuh kompromisslos herunter und bewahrt so die Kernidentität der Band, doch was sein Counterpart an Verzierungen einbringt, macht dieser Tage den Hauptreiz der ehemaligen Prog Sludge-Combo aus.
Sehnsüchtige Refrains tauchen anders als zuletzt nicht mehr in hoher Dichte auf (einer veredelt allerdings das epische Highlight 'Shine'), der Wagemut der Gruppe hat sich im Verhältnis zum schon abenteuerlustigen Vorgänger weiter erhöht, wie etwa das schier experimentelle 'Choir' (könnte auf seine exaltierte Art mit teils gesprochenen Lyrics und flippigen Effekten fast von The Mars Volta zu Hochzeiten stammen) oder der beinahe achtminütige Psych-Americana-Exkurs 'Magnolia' bezeugen.
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Die abgehangene Stoner-Nummer 'Anodyne' und die folkige Abschluss-Ballade 'Bloom' sind im Vergleich zum aufregenden Rest solide, aber nachweislich keine Paradedisziplin der immer noch in voller (oder neuer) Blüte stehenden Band.
FAZIT: BARONESS bleiben sich mit "Stone" treu und spielen weiter in ihrer eigenen Liga: Ihre "Hits" hat die Band schon früher geschrieben, auf ihrem neuen Album steht unbeirrbare Selbstverwirklichung im Zentrum, doch dass die daraus resultierenden Songs null abgehoben, sondern sehr nahbar wirken, kann man dem Quartett nicht hoch genug anrechnen. War wertvoll, bleibt wertvoll!
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.09.2023
Nick Jost
John Dyer Baizley, Gina Gleason
John Dyer Baizley, Gina Gleason
Nick Jost
Sebastian Thomson
Abraxan Hymns / ADA
46:12
15.09.2023