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Cruachan: The Living and The Dead

Stil: Folk Metal

Cover: Cruachan: The Living and The Dead

CRUACHAN blicken auf eine bewegte Karriere zurück und haben sich, auch wenn sie ihre Aktivitäten seit ihrer Gründung 1992 unter dem Namen Minas Tirith wiederholt herunterfuhren, nie unterkriegen lassen. Als eine der frühsten Folk-Metal-Bands überhaupt, die 2023 aus Frontmann und Multi-Instrumentalist Keith Fay - einziges verbliebenes Originalmitglied - sowie reichlich frischem Blut besteht, spielten sie gemeinsam mit mit mehreren Gästen ein Album ein, das man getrost als Höhepunkt ihrer Karriere bezeichnen darf.

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"The Living and The Dead" packt vom rasanten Instrumental-Intro ´The Living´ (bezeichnender Titel, denn was folgt, ist so was von lebendig!) an: ´The Queen´ ist ein sich wiegender Ohrwurm der Marke ´Spinning Jenny´ von Skyclad - die sowieso ständig als Vergleich herhalten, obwohl CRUACHAN ihre charakteristischen Extrem-Metal-Elemente beibehalten haben, wie nicht zuletzt Fays regelmäßige Screams belegen.

Die schon länger bekannte Single ´The Hawthorn´ prägt sich mit melancholischer Melodie und nicht plumpem Irish-Pub-Refrain ein, ehe das rhythmisch vielseitige ´The Harvest´ (´The Reaper´ und ´The Children´ funktionieren später ähnlich) die etwas gedrückte Stimmung zunächst beibehält und dann zu einem satten Bouzouki-Headbanger avanciert. Das dreiminütige Instrumental ´The Festival´ fungiert fast als Halbzeituntermalung, das darauffolgende ´The Ghost´ sticht mit flirrenden Riffs, massiver Doublebass und Finntroll-Frontmann Mathias "Vreth" Lillmåns am Gastmikro hervor.

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Bestechend bei alledem: der Spannungsbogen, den CRUACHAN mit der Reihenfolge der Stücke ziehen. Das zarte ´The Crow´ ist wieder so ein Skyclad-Moment, die Fiddle-Elegie ´The Changeling´ sorgt kurz vor Schluss mit Sängerin Nella für gespenstische Stimmung, bevor ´The Witch´ zwischen Kampfeslust und Freudentanz changiert; mit dem aggressiv düsteren Abschluss ´The Dead´ machen CRUACHAN das Wechselbad endgültig perfekt.

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FAZIT: Das neunte CRUACHAN-Album markiert den überraschenden späten Zenit einer Band, die man eigentlich hätte abschreiben können, als 2020 drei Mitglieder ausstiegen. In Sachen Vielseitigkeit setzt die neue Besetzung im Folk-Metal-Bereich Maßstäbe, ohne das Genre zu transzendieren, hinzu kommt wahnsinnig gutes Songwriting, dem man sich nicht entziehen kann - was „The Living and the Dead“ letzten Endes zu einer der stärksten Platten der letzten zwölf, 24 Monate in diesem Bereich macht… gleich zusammen mit der aktuellen Alvenrad verhaften! <img src="http://vg05.met.vgwort.de/na/dd1a70ccccd547b79b26fd860fbe7ca3" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 13/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.03.2023

Tracklist

  1. The Living
  2. The Queen
  3. The Hawthorn
  4. The Harvest
  5. The Festival
  6. The Ghost
  7. The Crow
  8. The Reaper
  9. The Children
  10. The Changeling
  11. The Witch
  12. The Dead

Besetzung

  • Bass

    Joe Farrell

  • Gesang

    Keith Fay

  • Gitarre

    Keith Fay

  • Schlagzeug

    Tom Woodlock

  • Sonstiges

    Audrey Trainor (Violine)

Sonstiges

  • Label

    Despotz / Rough Trade

  • Spieldauer

    53:36

  • Erscheinungsdatum

    24.03.2023

© Musikreviews.de