<img src="http://vg07.met.vgwort.de/na/365c48f466bb4240b6833737dbf2e6e3" width="1" height="1" alt="">"Troika" war 2021 das Ergebnis eines Zeitvertreibs während der Corona-Pandemie, nun zeigen Nick D'Virgilio (Big Big Train, Spock's Beard), Neal Morse (Transatlantic, NMB, Spock's Beard) und Ross Jennings (Haken), dass ihr gemeinsames Projekt keine Eintagsfliege war. Die drei Progressive-Rock/Metal-Eminenzen versuchen sich zum zweiten Mal erfolgreich an einem eigenständigen Tribut an US-Westküsten-Softrock irgendwo zwischen Simon & Garfunkel und klassischen Kansas.
Das Eagles-verdächtige 'Hard To Be Easy' setzt mit vollmundigem Satzgesang und flottem Groove eine Menge Energie frei, was sich im weiteren Verlauf auch von 'Tiny Little Fires' konstatieren lässt. Solche Nummern bilden das Rückgrat von "Sophomore", am anderen Ende des Spektrums stehen beispielsweise das getragene 'Linger At The Edge Of My Memory' oder das minimalistische 'The Weary One' mit Akustikgitarre und Streichern. Oft jazzige Akkordfolgen und das Radio-freundliche Vier-Minuten-Format sind gemeinsame Nenner aller Lieder.
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Das große Plus gegenüber dem Einstand des Trios: Die Sänger sind nicht nur jeweils klar voneinander unterscheidbar, weil sie Solospots erhalten; einzelne Songs scheinen auch auf diesen oder jenen zugeschnitten sein, etwa Neal Morses Country-schwangere Ballade 'Right Where You Should Be' oder 'Mama', das auf seine rockige Art an Ross Jennings' jüngstes erstes Soloalbum erinnert, wohingegen der Akustik-Funk 'Im Not Afraid' und das mit wilden Percussion-Parts angereicherte 'Walking On Water' den Drummer in Nick D'Virgilio entlarvt.
Die beiden abschließenden alternativen Takes von Album-Tracks sind als Boni schlicht anders arrangiert und unterschieden sich von der Aufteilung der drei Stimmen her.
FAZIT: Zu den genannten Referenzen lassen sich Crosby, Stills, Nash & Young hinzufügen, doch unabhängig davon gelingt D'Virgilio, Morse & Jennings mit "Sophomore" eine zweite würde- wie liebevolle Hommage an Westcoast-Folk-Pop, AOR light, Soft Rock oder wie auch immer man es sonst nennen möchte, wobei ein wesentlicher Unterschied gegenüber dem Debüt darin bestand, dass sich die Musiker zum ersten Mal persönlich zum Schreiben und Aufnehmen trafen.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.11.2023
Nick D'Virgilio, Ross Jennings, Neal Morse
Inside Out / Sony
52:42
10.11.2023