Obacht: Bereits der Titel der Drei-Song-EP verrät, dass sich die schwedische Band auf Synth-Wave-Abwege begibt: DE ARMA tauchen im rein elektronischen Klanggewand ins flirrende Düster-Disco-Treiben der Achtziger / Neunziger Jahre ein.
So souverän dieser Schritt musikalisch gelingen und auch die entsprechende – anspruchsarme? – Hörerschaft verzücken mag, so muss hier ein stilistischer Bruch konstatiert werden. Haben sich DE ARMA seit dem Split-Album mit den nebelumwallten Atmo-Black-Metal-Barden FEN stets entwicklungsfreudig gezeigt und mit Vorliebe für die Neunziger Jahre vom Post Black Metal über Gothic Metal und Shoegaze verschiedene Felder beackert, so vollziehen sie die aktuelle Wandlung, indem sie komplett auf Gesang und Gitarren verzichten. Das beraubt DE ARMA nicht nur ihrer Ausdruckstiefe, sondern auch ihrer Prägnanz: Gleichwohl die Idole von Bandgründer Andreas Pettersson stets unverkennbar waren, ließ sich genau das auch über sein treibendes Gitarrenspiel sagen. Ohne selbiges, und ohne seinen wehmütigen Gesang (oder den von Frank Allain oder Maria Oja), verliert DE ARMA leider an persönlichem Ausdruck und macht Raum für eine gewisse Beliebigkeit. Die drei Nummern tun nicht weh und bleiben nicht hängen.
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FAZIT: Anno 2023 machen DE ARMA ihrem Namen Ehre, denn als Synth-Wave-Band ohne Gesang und Gitarren klingen sie vergleichsweise arm. Hoffentlich handelt es sich um eine vorrübergehende Verirrung.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.03.2023
Andreas Pettersson
Silent Future Recordings
12:23
10.03.2023