Gemeinhin sind die DEATH VALLEY GIRLS ja so lange und viel auf Tour, dass sie sich nicht mal ein festes Line-Up leisten, geschweige denn Auszeiten nehmen könnten, um in Ruhe ein neues Album zu planen.
Es war dann aber bemerkenswerterweise gar nicht mal die Pandemie, welche BONNIE BLOOMGARDEN – Front-Sirene und Songlieferanten der DEATH VALLEY GIRLS – dazu bewog, innezuhalten, um das bisherige Konzept zu überdenken, als es Zeit war, neue Songs zu schreiben – sondern eine mysteriöse Krankheit, die sie in einen Zustand des Deliriums versetzte, aus dem immer wieder das Bild einer Insel auftauchte, die spirituelle Erkenntnis und Heilung verhieß. Das nutzte die Musikerin, um den neuen Songs – mittels einer Phase der Reflexion in der sie sich ihren Dämonen stellte – eine kathartische und somit eine positive Richtung zu geben.
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Das wirkte sich nicht nur inhaltlich mit eskapistischen Songtiteln wie „Magic Powers“, „Journey To God Star“, „Watch The Sky“ und sicherlich auch „It's All Really Kind Of Amazing“ aus, sondern auch musikalisch.
Standen im Wirken der DEATH VALLEY GIRLS bislang stets hysterisch überdrehte Energie-Ausbrüche im Trash-Rock-Modus oder düster dräuende Psychedelia-Epen im Zentrum der Betrachtung, so sind es dieses Mal nachdenkliche Töne, fast schon balladeske Gospel-Momente oder gar poppige Schrammel-Pop-Glam-Rock-Ansätze, die das musikalische Geschehen dominieren.
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Dabei kommt BLOOMGARDEN dann zu der elementaren Erkenntnis, dass „Islands In The Sky“ nicht nur als Botschaft der Liebe und Akzeptanz an sie selbst dienen könne, sondern auch von jedem Selbst zu jedem Selbst.
„Wir sind alle eins“ ist somit die Kernbotschaft des Albums.
So viel Erkenntnis macht offensichtlich demütig: So ausgeglichen und kontrolliert hat die für ihre zuweilen schrillen Gesangsdarbietungen bekannte BONNIE BLOOMGARDEN jedenfalls noch nie geklungen.
Ganz mögen die DEATH VALLEY GIRLS ihre Vexierspiele mit Erwartungshaltungen denn aber doch nicht aufgeben: Die vorab veröffentlichte Glam-Pop-Single „What Are The Odds“ ist deren Antwort auf MADONNAs „Material Girl“, bei der sie zu dem Schluss kommt, dass wir heutzutage nicht in einer materialistischen, sondern einer synthetischen Welt leben ...
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FAZIT: Auf einen kohärenten Sound legten die DEATH VALLEY GIRLS schon alleine aufgrund des sich ständig drehenden Besetzungskarussells noch nie besonderen Wert. Neben den Kernmitgliedern BONNIE BLOOMGARDEN und Gitarrist LARRY SCHEMEL sind dieses Mal Drummerin RIKKI STYXX und die neue Bassistin SAMMY WESTERVELT mit dabei – vor allen Dingen aber Keyboarder GREGG FOREMAN, der das bunte Treiben mit seinen Orgel-, E-Piano und Synthie-Beiträgen ordentlich befeuert und maßgeblich prägt. Eine zusätzliche musikalische Weiterentwicklung stellen zudem die ausgefeilten Gesangsarrangements dar, die den (teilweise von einem Freundes-Chor unterstützten) Vocals von Bloomgarden und Westervelt deutlich mehr Raum zur Entfaltung bieten, als das bislang möglich war. Zusammen mit dem ausgezeichneten Songmaterial und dem universellen inhaltlichen Konzept von „Islands In The Sky“ ergibt das unter dem Strich das bislang stärkste Album der DEATH VALLEY GIRLS.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.02.2023
Sammy Westervelt
Bonnie Bloomgarden
Larry Schemel, Bonnie Bloomgarden
Gregg Foreman
Rikki Styxx
Suicide Squeeze Records
36:33
24.02.2023