Sicherlich sind EARTHSIDE instrumentale Könner, die keine Scheu davor haben, das zu zeigen, was sie drauf haben.
Ihre wahre Stärke liegt aber in der Verknüpfung von großer Inszenierung und Gefühl. Dabei ist das Progressive-Etikett zwar keineswegs fehl am Platze, greift aber doch ein wenig zu kurz. Denn auch in wendungsreichen Achterbahnfahrten wie „Tyranny“ liegt der Fokus der Musik stets auf der detailreichen und cineastischen Inszenierung.
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An dem Gefühl, hier einem vertonten Film beizuwohnen, sind auch die verschiedenen Gaststimmen nicht ganz unschuldig. Denn bereits durch diese Diversität bekommen die Songs allerlei Stimmungen zwischen hart/zart, verkopft und freigeistig verpasst.
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Der Clou, der EARTHSIDE durchweg gelingt, ist, dass dieses Album trotz seiner vielfältigen Elemente kohärent wirkt und damit erstaunlich schnell mitreißt.
Die vielen Stimmungen, das instrumentale Können, das alles lädt dazu ein, „Let The Truth Speak“ bewusst zu genießen, wenngleich sich der Hörer doch aktiv auf das Album einlassen muss, um diese Vielfältigkeit in ihrem vollen Ausmaß zu entdecken.
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FAZIT: Auch wenn EARTHSIDE dem Hörer zunächst etwas Geduld abverlangen, entpuppt sich „Let The Truth Speak“ mit der Zeit als vielfältige Progressive-Rock-Abfahrt mit reichlich metallischen Spurenelementen. Dass die Musik in Gänze aber weniger verkopft klingt, als ein farbenfroher Trip durch vielfältige Emotionen zu sein, spricht für die kompositorische Klasse der Musiker.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.12.2023
Ryan Griffin
Ben Shanbrom, Jamie van Dyck
Frank Sacramone, Jamie van Dyck
Frank Sacramone, Jamie van Dyck
Ben Shanbrom, Frank Sacramone, Jamie van Dyck (Programmierungen)
Music Theories Recordings
68:17
17.11.2023