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Einar Solberg: 16

Stil: Progressive Rock

Cover: Einar Solberg: 16

<img src="http://vg04.met.vgwort.de/na/03f5609e82be40f2aead8685794b90f6" width="1" height="1" alt=""> Da EINAR SOLBERG im Grunde Hauptkomponist der norwegischen Ausnahme-Prog-Band Leprous ist, erscheint ein Soloprojekt seinerseits zunächst widersinnig. Tatsächlich klingt „16“, der Debüt-Alleingang des Sängers und Keyboarders, bis zu einem gewissen Grad nach der Gruppe (allein schon wegen der unverkennbaren Gesangsstimme), doch letzten Endes kann man das Material dahingehend interpretieren, dass ein Leprous-Album sehr wahrscheinlich so klänge, wenn keines der anderen Mitglieder seine Finger im Spiel hätte.

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Zunächst einmal wirken die insgesamt genau 70 Minuten dauernden elf Tracks synthetischer beziehungsweise orchestraler, wobei mehrere Gäste den stärksten Kontrast zur Hauptband des Künstlers setzen; Cellist Raphael Weinroth-Browne, der bekanntlich auch mit ihr kollaboriert, ist damit weniger gemeint als beispielsweise Emperor-Frontmann Ihsahn (sein Schwager) und dessen Ehefrau Heidi Solberg Tveitan (genau, seine Schwester) alias StarOfAsh, die in den Neoklassik-Industrial-Gemischem ´Where All The Twigs Broke´ und ´Splitting The Soul´ mitmischen.

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In puncto Arrangement werden grundsätzlich sogar noch raffiniertere Register gezogen als bei Leprous, während es rhythmisch etwas weniger verquer zugeht. Diesbezüglich schießt ´Home´ den Vogel ab, eine Verschmelzung von Queen-Chören mit Disco-Soul einschließlich eines Auftritts von Ben Lee (Bent Knee) mit einem aberwitzigen Rap-Part (!); das abschließende ´The Glass Is Empty´ Toti Gudnason von den Prog-Quertreibern Agent Fresco geht indes als mit elf Minuten ausgesprochen bombastische Reprise des thematischen Fadens Depression durch, der sich durch die beiden letzten Leprous-Longplayer zog.

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FAZIT: Für Fans der Band und Freunde generell visionärer Musik zwischen allen Stühlen versteht sich ein Kauf von selbst – auch wenn die besondere Leprous-Chemie vermutlich nur in Gemeinschaftsarbeit aller Mitglieder entsteht… was hier aber eben nicht Sinn der Sache war.

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Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.05.2023

Tracklist

  1. 16
  2. Remember Me
  3. A Beautiful Life
  4. Where All the Twigs Broke
  5. Metacognitive
  6. Home
  7. Blue Light
  8. Grotto
  9. Splitting the Soul
  10. Over the Top
  11. The Glass Is Empty

Besetzung

  • Gesang

    Einar Solberg

  • Keys

    Einar Solberg

Sonstiges

  • Label

    Inside Out / Sony

  • Spieldauer

    70:00

  • Erscheinungsdatum

    02.06.2023

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