<img src="http://vg04.met.vgwort.de/na/79d1fab2c67c4f5688c132bc00a7a21f" width="1" height="1" alt=""> Gitarrist Konstantinos Karamitroudis alias Gus G. braucht nach Mitgliedschaften bei Ozzy Osbourne, Arch Enemy und Dream Evil niemandem mehr etwas zu beweisen - ganz zu schweigen von seiner eigenen Band FIREWID, die sich in den letzten 20 Jahren durch metallische Beständigkeit ausgezeichnet hat, ohne dass ihr Leader sich durch Skandälchen oder aufdringliches Marketing hätte hervortun müssen. Jetzt hat er einen Grund, zwei Jahrzehnte dieser Konstanz zu feiern, und tut es erwartbar stilvoll.
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"Still Raging" ist der optisch ("meat and potatoes"-Stageacting in Jeans und Leder) und soundtechnisch (nichts wurde künstlich aufgeblasen) amtliche Mitschnitt von FIREWINDs Geburtstagsshow im Principal Club Theater in Thessaloniki, der Heimatstadt des Flitzefingers, und demonstriert eindrucksvoll, wie gut diese Musik im Quartett funktioniert, nachdem Keyboarder/Gitarrist Bob Katsionis ausgestiegen ist… und den deutschen Sänger Herbie Langhans (unter anderem Seventh Avenue, Rhapsody, Mob Rules, Avantasia, Kamelot) sollte man tunlichst auch nicht vergessen.
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Auf dem Programm stehen im Wesentlichen die Singles der Studioalben der Gruppe. Mit 'Welcome to the Empire', 'Devour', 'Orbitual Sunrise', 'Overdrive', 'Break Away' und 'Rising Fire' liegt der Schwerpunkt des Sets logischerweise auf dem noch aktuellen 2020er Werk "Firewind", aber FIREWIND greifen auch tief in die Mottenkiste; 'I Am the Anger' und das dramatische Instrumental 'The Fire and the Fury' (klug eingefügt nach einem Schlagzeugsolo) ballern von der zweiten LP "Burning Earth" (2003) ins hörbar begeisterte Publikum, 'Head Up High', 'Mercenary Man' decken hingegen "The Premonition" (2008) ab.
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Das fast thrashige 'Destination Forever' (neben 'Between Heaven and Hell' vom so betitelten 2002er Debüt) steht dem leutseligen Feger 'World on Fire' von "Days of Defiance" (2010) gegenüber, wohingegen der Titeltrack vom siebten Album "Few Against Many" (2012) die epische Seite des Vierers abdeckt - genauso wie 'Ode to Leonidas' das wie 'Lady of 1000 Sorrows' und 'Hands of Time' von "Immortals" (2017) stammt. Das Michael-Sembello-Cover 'Maniac' bleibt Geschmackssache, heizt die Stimmung allerdings noch einmal auf, bis die einzige "Allegiance"-Nummer 'Falling to Pieces' (2006) - ein waschechter Singalong - den Abend würdevoll abschließt.
FAZIT: "Still Raging" ist ein vom Umfang her erschlagendes Livealbum mit derzeit allen Tracks, die man von FIREWIND kennen sollte. Ansonsten teht zu hoffen, dass der im Laufe der Zeit von Chitral Somapala, Apollo Papathanasio und Henning Basse besetzte Posten hinterm Mikrofon der Power-Metal-Institution mit Herbie Langhans' Einstieg 2020 auf Dauer einheitlich besetzt bleibt. Zum Kennenlernen der Band eignet sich dieser Doppeldecker vortrefflich.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.08.2023
Petros Christo
Herbie Langhans
Gus G.
Johan Nunez
AFM / Soulfood
105:31
01.09.2023