„The ClimaX Changes“ (Wortspiel, ick hör dir trapsen) zeigt Georg Boeßner als vielseitigen Keyboarder, der nicht nur Klavier und Synthesizer gekonnt spielt, sondern dem Fender Rhodes eine exponierte Position zukommen lässt. Im Verbund mit seinen ebenfalls verdienstvollen drei Mitspielern sowie Dirk Kunesch als Gast, zeigt das Quartett wie elegant und prickelnd aktueller Jazz-Rock klingen kann.
Die Musik hat einen in sich ruhenden Flow, der selbst bestehen bleibt, wenn es etwas aufgekratzter zugeht. Das erinnert atmosphärisch, besonders in den lateinamerikanisch angehauchten Passagen (mit Kuneschs Vocals), an Pat Methenys Spitzenzeiten mit Lyle Mays an seiner Seite. Max Clouth versteht es, sehr ökonomisch einprägsame Gitarrenfiguren zu schaffen, die gleichwertig mit dem Tastenarsenal Boeßners funktionieren.
Boeßner selbst kann gedankenverloren elektrisches und akustisches Piano pulsieren und perlen lassen, beherrscht aber auch drängendere Anschläge und lässt dem Synthesizer Raum für Streifzüge. Das Fender Rhodes bewegt sich mitunter bis in gelöste DOORS-Gefilde, am Synthesizer gibt es Anklänge an Joe Zawinuls Spiel bei WEATHER REPORT. Die Rhythmusfraktion fühlt sich wohl im straighteren Rock- wie verspielten Jazz-Abteil. Das fast alle Mitspieler für Percussions zuständig sind, tut dem Album ebenfalls gut und sorgt für reichlich rhythmische Abwechslung.
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FAZIT: „The Climax Changes“ ist ein gut abgehangenes und sehr dynamisches Statement in modernem Jazz-Rock. Atmosphärischer Zauber ist genauso wichtig wie technisches Vermögen. Faszinierendes Werk.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.06.2023
Alexander Sonntag
Dirk Kunesch
Max Clouth
Georg Boeßner
Axel Pape – drums, percussion
Georg Boeßner, Axel Pape, Max Clout, Dirk Kuneschh (percussion), Dirk Kunesch (juice harp, trumpet)
L + R Records
46:49
23.04.2023