<img src="http://vg07.met.vgwort.de/na/5bd5d79d1636458f8a3feebdffb10d7b" width="1" height="1" alt=""> Auf ihrem dritten Album laden GREEN LUNG ausdrücklich (höre das Intro) zu einer "Reise ins okkulte Albion" ein - dass dabei alte Tugenden der heavy englischen Rockmusik in ihrer klassischen Phase ab Mitte der Siebziger ins Leben zurückgerufen werden, liegt in der Natur der Sache und dürfte jedem klar sein, der die beiden vorangegangenen Alben der 2017 gegründeten Band kennt.
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Nachdem "Woodland Rites" (2019) ein typisch kauziges, unausgegorenes Debüt mit unleugbarem Charme war und "Black Harvest" (2021) das Grusel-Konzept des mittlerweile an zwei Positionen (Keyboard, Bass) neu besetzte Quintetts konsequent ins Schlaglicht rückte, markiert "This Heathen Land" den vorläufigen Höhepunkt einer Entwicklung hin zu strafferem Songwriting unter Beibehaltung aller charakteristischen Merkmale des ursprünglichen Bandsounds.
Tom Templars leicht nasale Stimme ist omnipräsent und für die eingängigen Melodien in den Songs verantwortlich, die kaum weniger vordergründige Orgel verleiht der Musik ihre Vintage-Rock-Note beziehungsweise ein Prog-Flair (höre das epische Finale 'Oceans of Time'), wobei das von der Melodieführung her stark an die Megastars Ghost erinnernde 'Maxine' und die pastorale Ballade 'Song of the Stones' rasch als Hauptanziehungspunkte der Platte ausgemacht sind.
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'Hunters in the Sky' lässt die Gitarrenmuskeln genauso zucken wie 'One for the Sorrow', das als gängigen Epic-Doom-Mustern folgende Kompositionen auch ruhige Momente zulässt und das stampfende 'The Ancient Ways', wo GREEN LUNG zudem mit mehrstimmigem Gesang arbeiten… ein Wegweiser für die Ausrichtung von Album Nummer 4?
FAZIT: Wenn GREEN LUNG-Frontmann Tom Templar unterstellt, die Gruppe habe "den definitiven Soundtrack zu dem Folk-Horrorfilm in unseren Köpfen" geschrieben, ist das in erster Linie reißerisches Geschwätz, denn bei "This Heathen Land" handelt es sich unterm Strich um ein rundes Stück Retro/Proto-Metal im Fahrwasser von Pagan Alter, Witchfinder General und Black Widow, gemischt mit mehrheitsfähigen Hooks und einer recht modernen Produktion, welche die Band zu britischen Brüdern der Schweden Hällas macht. Ob sie damit langfristig gut bei Nuclear Blast aufgehoben sind, wird sich erst noch zeigen.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.10.2023
Joseph Ghast
Tom Templar
Scott Black
John Wright
Matt Wiseman
Nuclear Blast / Believe
42:23
03.11.2023