<img src="http://vg04.met.vgwort.de/na/23eba06e8f23475c91e374b22395c812" width="1" height="1" alt=""> Das zweite HERETOIR- Album „The Circle“ entpuppte sich in der Zeit nach seiner Veröffentlichung 2017 als Dauerbrenner und sollte in jeder Liste der wichtigsten Metal-Alben der letzten zehn, 15 Jahre auftauchen. Der Nachfolger steht bis heute aus, aber die Bayern haben ein neues Kurzformat am Start, auf dem sie ihre von damals bekannten Tugenden bündeln, sich aber noch nicht richtig in die Karten schauen lassen, was einen künftigen Longplayer Nummer 3 angeht.
<iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/A9I8hA8klx4" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe>
HERETOIR waren bekanntlich eine der frühsten deutschen Bands, die sogenannten Post Black Metal spielten, und kommen immer noch ungestraft davon, wenn sie diesem Stil ohne jegliche Ironie frönen. Die EP "Wastelands" enthält nach der langen Studio-Abstinenz (die Neueinspielung des Banddebüts vor kurzem nicht mitgerechnet) je drei neue Studio- und Konzertaufnahmen, wobei erstere die gesamte Bandbreite der Stilistik der Gruppe in verdichteter Form bieten: verhallt flirrende Gitarrenmelodien, David Conrads charakteristisches (kraftvolles, nicht jämmerliches) Geschrei und entrückten Gesang, für den die Augsburger im balladenhaften Anspieltipp ´At Dusk´ auch auf die Stimme von Sängerin Emily Highfield (Suldusk) zurückgreifen.
<iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/U_lWULNJSXM" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe>
Wohingegen der Opener ´Anima´ ein bisschen nach einem Überbleibsel von "The Circle" klingt (aber qualitativ nicht abfällt), zieht die Band im Titelstück alle Register ihres Könnens; mit seinem packenden Refrain taugt die Nummer zweifellos als künftiger Konzert-Standard - apropos: Die drei 2022 in Hannover mitgeschnittenen Tracks weisen einen angenehm rauen Sound auf und sind jetzt zwar nicht zwingend hörenswert, aber angemessenes Auffüllmaterial für diese Ton gewordene Aufwärmrunde, ehe der Run auf die nächste Schaffensphase losgeht.
<iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/wQCeN2pqLM0" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe>
FAZIT: HERETOIR waren, sind und bleiben eine der markantesten zeitgenössischen Bands, die dem Post-Black-Metal-Spektrum entstammen und es mit fortlaufender Entwicklung nicht mehr so eng mit der Linietreue nehmen, ohne sich komplett einer anderen Stilistik zuzuwenden. "Wastelands" ist eine solide Genre-EP, doch beim Hören hat man das Gefühl, hier würde bewusst zurückgehalten, was sich auf dem hoffentlich bald kommenden nächsten Album in voller Blüte entfalten soll.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.05.2023
Nathanael
Eklatanz, Nathanael
Eklatanz, Max F., Kevin Storm
Nils Groth
Art Of Propaganda / Edel
29:19
19.05.2023