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Hum: One

Stil: Progressive-, Psychedelic-, Stoner Rock

Cover: Hum: One

Grundsätzlich ist an ausladenden Instrumentals und raumgreifender Atmosphäre ja nix auszusetzen. Auch die eine oder andere psychedelische Note kann, eingebettet in die richtige Musik, für Spannung und Langzeitwirkung sorgen. Und wer staubig schwere Riffs sucht, der macht mit gut gemachtem Stoner Rock auch erstmal nix verkehrt.

Damit sind wir aber schon bei einem Kernproblem von „One“ angelangt. Denn hier wollen HUM schlichtweg zu viel auf einmal und verlieren dabei den Fokus zuweilen aus den Augen. Dabei sind die Songs allesamt gar nicht mal so lang und schwirren, gemäß dem Thema Insekten, auch immer mal umtriebig umher. Allerdings kommt keine einzige Nummer wirklich auf den Punkt.
Trotz dem ein- oder anderen passenden Knarz-Moment (u.a. in „Rise of the Locust“), wirkt es mehr als einmal so, als würden die Musiker aneinander vorbei musizieren. Jeder für sich genommen weiß, was er an seinem Instrument zu veranstalten hat, das gemeinsame Feeling lässt aber auf sich warten.
Zwar finden sich einige Ansätze von kollektiver Energie, aber die krude mäandernden Instrumentalabfahrten von Songs wie z.B. „Rising High“ erzeugen doch eher Fragezeichen als dass sie musikalischen Genuss liefern.

Richtig seltsam wird das alles in „Odyssey“, das als zäher Brocken startet und dann in filigrane Gefilde, inklusive Streicher und säuselndem Gesang, abdriftet, bevor zwischen beidem hin- und her-gewechselt wird. Das wirkt leider seltsam ziellos und unausgegoren, sodass am Ende nix hängen bleibt.

Das wirre Finale „Pilots“ schießt dann den Vogel ab und kombiniert Klänge, die sich fast wie eine Harfe anhören, mit Hüftschwung-Groove und deplatziert wirkenden Gitarrenspielereien, die, genauso wie der geloopte und rückwärts abgespielte Gesang, ganz schön anstrengen.

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FAZIT: HUM versanden trotz gut gemachter und gut gemeinter Ansätze leider schnell in Beliebigkeit. Am Ende will kein einziger Song auf „One“ wirklich zünden, auch wenn anfangs gefällige Momente auszumachen sind. Eine klarere Grundausrichtung des Sounds und markigere Strukturen wären ein empfehlenswerter Schritt in die richtige Richtung.

Punkte: 5/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.01.2023

Tracklist

  1. In The Ende
  2. No More
  3. Creep
  4. Rise Of The Locust
  5. Rising High
  6. Leaving Home
  7. The Mantis
  8. Odyssey
  9. Mayfly
  10. T-Rex In Love
  11. Pilots

Besetzung

  • Bass

    Martin Krause

  • Gesang

    Harri Gottschalk, Stehn Raupach, Martin Krause

  • Gitarre

    Harri Gottschalk

  • Schlagzeug

    Stehn Raupach

  • Sonstiges

    Harri Gottschalk (Sounds)

Sonstiges

  • Label

    Sireena Records/Broken Silence

  • Spieldauer

    38:32

  • Erscheinungsdatum

    29.04.2022

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