Ohne den Namen HUMULUS vorher auf dem Schirm gehabt zu haben, ist der Wechsel des Frontmanns kein Beinbruch. Im Gegenteil: Die Stimme von Thomas Mascheroni macht sich sehr gut im vorliegenden Space-Rock/Stoner-Kontext.
Auf „Flowers Of Death“ gibt’s durchweg soliden Stoner-Rock mit leichtem Hang zu ausgedehnten Instrumentalausflügen zu hören. Der Sound klingt warm und weniger heavy als anfangs erwartet, wobei sich doch immer wieder schwere Riffs entdecken lassen.
Auch der Gesang passt dank leichtem Halls und warmem Tons gut zum gebotenen Sound, der immer wieder von instrumentalen Ausflügen, wie mitunter kruden Gitarrensoli, aufgelockert wird. Wobei es diese Lockerungen nach genauerer Betrachtung eigentlich gar nicht braucht, womit wir bei der Krux des Albums wären: Die Songs wirken merkwürdig glatt. Klar, der allgemeine Klang, der Charakter der Riffs, das brummt alles im warmen Bereich des weltraumaffinen Steine-Rock umher. Aber unterm Strich kommt die Musik eben kaum über dieses wohlige Brummen hinaus.
Den Stücken fehlt es an Spitzen, an erkennbaren Ecken und Kanten, wodurch das Material mit der Zeit immer einheitlicher klingt. Das ist im Kontext eines Albums, welches sich spacigen Stoner-Rock auf die Fahne schreibt, zwar nicht unbedingt verkehrt, aber es trägt auch nicht wirklich zu echtem Wiedererkennungswert bei.
<center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/EDMWTCr7uzw?si=5IUNiURsGflW82NM" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe></center>
FAZIT: Unterm Strich tuckern HUMULUS mit „Flowers Of Death“ durch die farbenfrohen Gefilde des weltraumaffinen Stoner-Rock. Das machen sie ohne Zweifel gut, wenn auch auf Dauer behäbig. Vielleicht ist das die Krux des Albums: Es klingt zu warm und wohlig brummend, als dass es den geneigten Space-Tourist wirklich vom Hocker reißt, von gänzlich Genre-Fremden ganz zu schweigen. Aber als gutklassige Stoner/Space-Leistung macht die Musik immer noch eine recht passable Figur.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.10.2023
Giorgio Bonacorsi
Thomas Mascheroni
Thomas Mascheroni
Elia Piana
Massimiliano Boventi
Kozmik Artifactz
43:18
01.09.2023