Wem sagt auf den ersten Blick denn der Name IDA NIELSEN etwas?
Die Dänin wurde im Grunde überraschend und auf sehr traurige Weise als Bassistin im Jahr 2016 erst einmal arbeitslos. Denn in diesem Jahr starb am 21. April die Musiker-Legende, das Pop-Idol, die Kunst-Koryphäe (Kann man gerne an dieser Stelle noch fortsetzen...) PRINCE, bei dem sie nach einer persönlichen Einladung durch ihn zur Jamsession <a href="http://www.idanielsenbass.com/prince/" target="_blank" rel="nofollow">seit 2010 bis zu seinem Tode</a> in den Viersaiter griff. Und welchen riesigen Einfluss PRINCE auf seine Bassistin hinterließ, kommt unüberhörbar auf Nielsens Album „More Sauce, Please!“ zum Vorschein. (Originalton der Musikerin: „Ich habe es ihm zu verdanken, dass ich heute dort bin, wo ich nun stehe. Er hat mir so viel über Musik und das Leben im Allgemeinen beigebracht. Er war nicht nur mein Lehrer und Mentor, sondern auch mein Freund. Es war ein großes Geschenk und ein großer Segen, in der ersten Reihe zu sitzen und seinem Genie bei der Arbeit zusehen zu können, wofür ich unendlich dankbar bin.“)
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Das Album der 1975 in Aarhus geborenen Musikerin, die auch als 'Bass Ida' oder 'Ida Funkhouser' und die 'Slap Bass Queen' bekannt ist, zeichnet sich (ähnlich wie viele PRINCE-Alben) durch eine bunte Mischung aus Pop, Funk, Hip Hop, Soul, Reggae, Rap und Weltmusik aus. Zudem beweist sich die singende Dänin auch als gute Multiinstrumentalistin, die eben auf „More Sauce, Please!“ nicht nur den Bass, sondern noch weitere Instrumente ebenfalls selber einspielt.
Zudem hat ihr von ihr selber entworfener eigener Signature-Bass die Eigenart, dass er einerseits genauso klingt wie bei den PRINCE-Aufnahmen, aber auch ihren eigenen musikalischen Ideen entgegenkommt: „Also im Grunde genommen ein Bass mit einem schönen Rock- und Funk-Sound, der die Fähigkeit besitzt, einerseits sehr altmodisch zu klingen, aber andererseits auch zusätzliche Optionen aufweist, um ausgiebiger umfangreichere Solo-Sounds zu erzeugen. Wie das klingt, kann nun rundum auf dem bereits sechsten Nielsen-Album „More Sauce, Please!“ genossen werden.
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PRINCE selber war auf die Musikerin durch ihr Solo-Debüt „Marmelade“ (2008) aufmerksam geworden. Seit 2010 gehörte sie dann THE NEW POWER GENERATION von PRINCE an, in der sie neben dem Bass auch Gesang mit beisteuerte.
Geprägt von dieser Zeit klingt auch ihr aktuelles sechstes Album, in dem neben dem vordergründig in Szene gesetzten Bass, rhythmusbetonter Ohrwurm-Pop, funkige Beats, aber auch Rap sowie Neo Soul, Hip Hop und R&B eine gewichtige Rolle spielen.
Natürlich kommt dieses Album nicht an die Veröffentlichungen eines PRINCE heran, aber die Nähe zu ihm ist unverkennbar, so als hätte PRINCE manchmal im Hintergrund an der einen oder anderen Komposition mitgewirkt. Und eines darf vermutet werden: Ihrem Mentor und Freund hätte „More Sauce, Please!“, trotz dessen extremen Hang zum Perfektionismus, wahrscheinlich gefallen.
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FAZIT: Sie war lange Zeit bis zu dessen Tod die singende Bassistin der THE NEW POWER GENERATION, die intensiv PRINCE bei seinen Alben und Konzerten begleitete: IDA NIELSEN, die Dänin, die mit einem eigens für sie konzipierten Bass, diesem Instrument unglaubliche Klänge entlockt. Auf ihrem bereits sechsten Solo-Album „More Sauce, Please!“ tritt sie deutlich in die übergroßen Fußstapfen ihres ehemaligen musikalischen Partners, der längst zur Legende geworden ist, und haut ein rasantes Funk-Album mit jeder Menge anderen Einflüssen und Rhythmen raus, in dessen Mittelpunkt sich immer wieder ihr mitunter ekstatisches Bass-Spiel erhebt und ihren Ruf als die 'Slap-Bass-Queen' rundum bestätigt.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.07.2023
Ida Nielsen
Ida Nielsen, Son Of Light, Victor Danos
Oliver Engqvist
Ida Nielsen, Flemming Bloch
Patrick Dorcean
Jakob Elvstrøm (Saxophone), Amazulu Nanga (Vinyl Scratching), Felix Zenger (Beatbox, Scratch)
Leopard Records
37:54
16.06.2023