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Index For Working Musik: Dragging The Needlework For The Kids At Uphole

Stil: Indie Pop , Alternative Rock

Cover: Index For Working Musik: Dragging The Needlework For The Kids At Uphole

Dass Psychedelia-Bands wie auch INDEX FOR WORKING MUSIK aufgrund ihrer mehrdimensionalen Bewusstseinserweiterungen ja immer ein wenig seltsam sein müssen, dürfte wohl auf der Hand liegen.
Das Londoner Ensemble INDEX FOR WORKING MUSIK ist allerdings schon sehr seltsam. Als MAX OSCARNOLD und NATHALIA BRUNO 2019 bei einem Spaziergang durch das gotische Viertel von Barcelona spazierten und auf eine Kiste mit skurrilen spirituellen und philosophischen Dokumenten stießen, hatte das Paar, welches zuvor schon in der Band THE PROPER ORNAMENTS zusammen gearbeitet hatte, bereits Ideen für ein neues Projekt im Sinn.
Es fehlte jedoch noch ein Rahmen für die bis dahin noch fragmentarische Skizzensammlung, an der beide herumgebastelt hatten – und diese ergab sich später aus der Beschäftigung mit den vorgefundenen Artefakten; darunter Heiligenbildchen und ein Aufsatz über frühchristliche Eremiten mit dem Titel „Men Possessed By Gods“.

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Obwohl es sie dazu inspirierte, zusammen mit befreundeten Musikern ein neues Bandprojekt zu starten, um die ersten Ideen mittels (wie sie es nennen) „geradliniger Gitarrenmusik“ in ein musikalisches Konzept zu gießen, hilft das leider nicht, den Projektnamen INDEX FOR WORKING MUSIK, den Titel des Albums „Dragging The Needlework For The Kids At Uphole“ oder rätselhafte Songtitel wie „Athletes Of Exile“, „Narco Myths“ oder „Ambiguous Fauna“ zu entschlüsseln.

Freilich: Um das Entschlüsseln geht es den beiden auch gar nicht. Tatsächlich erinnert die Art, in der INDEX FOR WORKING MUSIK hier ihre eklektischen musikalischen und konzeptionellen Ideen und verquaste, assoziative Lyrics miteinander kombinieren, daran wie die Beat Poets eigentlich unzusammenhängende Gedanken aneinanderreihten und so zu einer ganz eigenen Ausdrucksweise fanden. Die Band versucht das anhand ihrer Debüt-Single „Wagner“ folgendermaßen in Worte zu fassen: „Es ist eine Verwirrung der zufälligen Art und Weise, wie Gedanken beim Gehen entstehen und verschwinden. Eine Sammlung von Geistern, die in einer Erinnerung bewahrt werden, und ein Kontrast von Beobachtungen, die von Menschen auf der Straße gemacht wurden.“
Noch Fragen?

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FAZIT: Obwohl INDEX FOR WORKING MUSIK mit ihrem vielschichtigen Konzept ziemlich viele verschiedene Aspekte bedienen, klingt ihre Musik doch nicht unvertraut – also zumindest, wenn sich erkennbare Songstrukturen aus dem Ideenpool ihren Weg an die Oberfläche bahnen (was überraschend oft gelingt). Was Bands wie VELVET UNDEGROUND, MY BLOODY VALENTINE, JESUS & MARY CHAIN oder THE FALL mit ihren jeweils spezifischen linearen Ansätzen dereinst etablierten, verquicken INDEX FOR WORKING MUSIK in ihrem mit Drones, Field Recordings, Feedback, Effekten, einer Prise Grunge und Noise-Elementen angereicherten Schrammel-Psychedelia-Ansatz betont vielschichtig und eben nicht linear zu einer ganz eigenen Ästhetik. Und wenn MAX OSCARNOLD und NATHALIA BRUNO dann auch noch in harmonischer und gesanglicher Hinsicht im Band-Kontext schlüssig zusammenfinden, entstehen dabei potentielle Instant-Klassiker wie „Railroad Bulls“ oder der epische Closer „Habanita“. Bei Freunden klassischer Psychedelia dürften INDEX FOR WORKING MUSIK – zumindest musikalisch – jedenfalls offene Türen einrennen.

Punkte: 13/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.02.2023

Tracklist

  1. Wagner
  2. Railroad Bulls
  3. Athlethes Of Exile
  4. Nacrco Myths
  5. Ambiguous Fauna
  6. ISIS Beatles
  7. Palangana
  8. 1671
  9. Chains
  10. Petit Committee
  11. Habana

Besetzung

  • Bass

    E. Smith

  • Gesang

    Max Oscarnold, Nathalia Bruno

  • Gitarre

    J. Loftus

  • Schlagzeug

    Bobby Voltaire

Sonstiges

  • Label

    Tough Love Records

  • Spieldauer

    32:54

  • Erscheinungsdatum

    03.02.2023

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