Nachdem „Silence of the Night“ mit punkiger Energie sofort mit der Tür ins Haus fällt, rockt „Between Two Sides“ im Spreizschritt drauflos.
Sind LEAVES IN FLAMES also schwitzige Hardrocker mit Bierdurst?
<center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/0FmSL9qcdJQ?si=jprVa3DYMQKjart-" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe></center>
Mitnichten! Vielmehr rutscht die Band mit „Secret Little Fantasy“ in Richtung Reggae-Off Beat-Rhythmik ab. Dadurch macht sie immerhin dem Namen ihrer EP ein Stück weit Ehre. Nachdem sich also die Hüften beim Versuch geschmeidigen Tanzes ausgerenkt wurden, kommt „Rather Be A Dreamer“ mit ähnlich krudem Rhythmus daher und lässt die RED HOT CHILLI PEPPERS als mögliche Inspirationsquelle für die Band aus Mönchengladbach auf dem Radar auftauchen.
<center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/XaZfH6_LTvA?si=IdIb123g2duSUtfj" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe></center>
In „I Don’t Want Much“ geht’s dann wieder klassisch rockender zu. Ein Simpler Beat, erdiges Riffing und ein nettes, verspieltes Gitarrensolo. Allerdings wird der Band ausgerechnet der balladeske Abschluss „I Wonder“ ein wenig zum Verhängnis.
Denn gerade hier liefert die Band eine wirklich reife Songentwicklung.
<center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/jXsORgNzD_s?si=SDlFtTRVZ3NofK8H" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe></center>
Vom bedächtigen Anfang, über kurze Blues-Referenzen, bis hin zur simpel-effektiven Gitarrenarbeit zeigt sich ein songschreiberisches Talent, das die übrigen Songs dieser EP locker aussticht, was den Gesamteindruck leider ein wenig schmälert.
Nichtsdestotrotz…
<center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/c5NQA8n8qgc?si=9OqEAnqppYzqdUJi" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe></center>
FAZIT: …klingen LEAVES IN FLAMES auf „Individuum“ selbstbewusst und musikalisch zielstrebig. Und dass letztendlich ein Song alle anderen überstrahlt, lässt ja immerhin auf eine Menge Entwicklungspotenzial hoffen.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.09.2023
Phil Borkhardt
Leander Bußmann
Lennart Ryll, Janina Stähn
Niklas Dorendorf
Eigenproduktion
23:21
04.08.2023