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Legacy Pilots: Helix

Stil: Progressive Rock

Cover: Legacy Pilots: Helix

Es sind eine ganze Menge progressive Rundflüge, zu denen die Hamburger 'Piloten der alten Schule' in den vergangenen fünf Jahren abhoben. Erst ging's <a href="http://www.musikreviews.de/reviews/2018/Legacy-Pilots/Con-Brio/" target="_blank" rel="nofollow">2018 nach „Con Brio“</a>, dann <a href="http://www.musikreviews.de/reviews/2020/Legacy-Pilots/Aviation/" target="_blank" rel="nofollow">2020 nach „Aviation“</a> sowie 2021 zur „The Penrose Triangle“. Nun also fliegen die LEGACY PILOTS Richtung „Helix“ weiter, um mindestens die progressive Musik-DNA zu ergründen. Eine DNA, die gemäß der alten Flughelden die alten Zeiten richtig guten Progressive Rocks wiederaufleben lässt, in denen die Himmelsstürmer EMERSON, LAKE & PALMER oder YES und diesmal sogar SANTANA („The Even Chance“) hießen.

Auch auf „Helix“ setzt Frank Us, der erste Pilot oder besser noch progressive Kapitän der LEGACY PILOTS, wieder auf altbekannte musikalische Flugrouten und eine größtenteils bekannte hochklassige Besatzung mit MARILLION- und ARENA-Mitgliedern genauso wie auf FINALLY GEORGE im Hintergrund(-Gesang) oder den begnadeten MARCO MINNEMANN hinter den Fellen sowie gleich vier vordergründige Sänger und noch einige mehr.

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Eigentlich ist damit auch schon der Kurs recht klar abgesteckt, selbst wenn der gut einstündige Flug anfangs mit seinem „True Spirit“ kaum aufregende Turbulenzen mit sich bringt. Dafür gibt es aber herrlich schwelgende E-Gitarren-Soli und entspannte, mitunter himmlische Keyboardflächen, gerne auch mit ELP-Gedächtnismomenten versehen, geboten, die in ganz besonderen Momenten, wie bei dem gelungenen 17 Minuten langen Longtrack „re°sponse“ sogar ein paar vorsichtige Ausflüge Richtung Jazz und Weltmusik unternehmen. Genau diese, nach der ruhige Harmonie der ersten Minuten und Songs doch etwas überraschenden Abwechslungen sind die Stärke hinter dem in der ersten Hälfte recht entspannt-neoprogressiv wirkendem „Helix“-Album.

Doch genau dieser Eindruck ändert sich schlagartig...

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...Denn die besten DNA-Stränge sind offensichtlich die weniger harmonisch-instrumentalen, wenn ausgiebige Freiheiten zum Solieren – egal, ob das nun die Keyboards, Gitarren oder Bässe sind, während die Flexibilität des Drummings sowieso rundum überzeugt – eingeräumt und leidenschaftlich auch unter Einbeziehung vieler akustischer Instrumente ausgelebt werden.
In dieser Beziehung ist gerade der instrumentale, gar experimentelle viertelstündige Longtrack „Exploring My DNA“ eine wahre Messe, die einen auch aus den anfangs etwas zu verhaltenen Album-Ursprüngen grandios wachrüttelt. Ein echtes Meisterwerk in bester frühzeitlicher ELP-Manier, das sich hier mit seinen drei Impressionen beinahe zu verstecken scheint und dieses Album als ganz großes Finale mit einem für jeden 70er-Prog-Affino dauerhaft bleibenden Eindruck abschließt.

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FAZIT: Und sie fliegen unbeirrt weiter – die LEGACY PILOTS mit Prog-Flugkapitän Frank Us und einer Besatzung aus MARILLION-, ARENA- und anderen namhaften Flugbegleitern, wie beispielsweise MARCO MINNEMANN oder gleich vier Sängern. Die anfangs etwas seicht wirkende Reise steigert sich von Minute zu Minute und entlädt sich im großen instrumentalen Finale auf dem ELP-Flughafen, wo die „Helix“-Reise mitten in einem 70er-Jahre-Terminal endet. Da fliegt man als Prog-Freund nur zu gerne mit und genießt als älteres Semester besonders den Landeanflug und die Landung.

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Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 30.04.2023

Tracklist

  1. True Spirit
  2. The Even Chance
  3. A Sense Of Hope
  4. A Little Differentl<
  5. re°sponse
  6. *re°sponse (I) Prologue
  7. *re°sponse (II) The Inner Battlefield
  8. *re°sponse (III) Tactical Measures
  9. *re°sponse (IV) Silent Eyes
  10. *re°sponse (V) The Human Being
  11. *re°sponse (VI) Return To The Molecules
  12. *re°sponse (VII) Let The World Know
  13. *re°sponse (VIII) Epilogue
  14. Colors & Light
  15. So Nice To Be Here
  16. Exploring My DNA
  17. * First Impression
  18. ** Second Impression
  19. *** Third Impression

Besetzung

  • Bass

    Lars Slowak, Pete Trewavas

  • Gesang

    John Mitchell, Lars Slowak, Jake Livgren, Frank Us

  • Gitarre

    Frank Us, John Mitchell, Steven Rothery, Carsten Reder

  • Keys

    Frank Us

  • Schlagzeug

    Marco Minnemann, Todd Sucherman

  • Sonstiges

    Finally George (Background Vocals)

Sonstiges

  • Label

    Klangwerk/Just For Kicks

  • Spieldauer

    60:02

  • Erscheinungsdatum

    07.04.2023

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