Nur unwesentlich mehr als eine Viertelstunde nehmen sich PEACE OF MIND Zeit, um dem Hörer ihre „Life Long Tragedy“ um die Ohren zu hauen. Doch Zeit ist eher ein sekundärer Faktor, wenn die Musik einem Faustschlag gleicht. Aber wir sind hier auch im Hardcore und da erwartet niemand eine Streicheleinheit.
Von einer eher pessimistischen Grundhaltung der Band zeugen auch Texte und Songtitel wie etwa „Love Will Be The Death Of Us“ oder „Catharsis“. Musikalisch verteilen die Herren hier eine amtliche Tracht Prügel, geizen nicht mit dem ein- oder anderen Break, haben aber auch kein Problem damit, auf Schnellkampfmodus zu schalten.
Textlich geht’s um die Bürde des Lebens als solches („The Prodigal Son“), aber auch darum, sich in diesem Leben zu behaupten und sich für niemanden zu verbiegen („Scapegoat“).
Sicherlich sind das keine revolutionären Ansätze, aber wer braucht die im Hardcore schon? Dieses Genre stand und steht immer noch für gewisse Prinzipien (sich selbst treu sein, Zusammenhalt usw.) und die verkörpern auch PEACE OF MIND recht eindeutig.
Mit nur knapp über einer Viertelstunde Musik ist der Dreher zwar schneller wieder rum als einem vielleicht lieb ist, vor allem weil Stampfer wie „Black Me Out“ und auch der drängende Abschluss „I Am My Own“, der hinten raus immer hysterischer wird, das Blut doch in spaßige Wallung bringt, aber die Nadel ist ja zügig wieder auf der Platte aufgelegt.
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FAZIT: Was bleibt am Ende zu sagen? Auf „Life Long Tragedy“ gibt’s in einer Viertelstunde und sechs Kapiteln nach Herzenslust und in bester Hardcore-Manier was auf die Kauleiste. Damit gewinnen PEACE OF MIND vielleicht keinen Grammy der Originalität, aber der Weg in die Herzen der Hardcore-Community sollte ihnen damit weit offen stehen.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.06.2023
Patrick Stolzmann
Louis Wittmann, Patrick Stolzmann
David Stolzmann
Maik Krumholz
Farewell records
15:15
02.06.2023