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¡Pendejo!: Volcán

Stil: Stoner- und Heavy-Rock

Cover: ¡Pendejo!: Volcán

Niederländer, die sich nach einer spanischen Beleidigung benannt haben, in der zugehörigen lateinamerikanischen Sprache singen und wie eine metallische Mariachi-Band klingen. Puh, das ist schon etwas viel auf einmal. ¡PENDEJO! (frei übersetzt: „Idiot“) sind zwar nicht zwingend die klanggewordene Beleidigung fürs gemeine Hörer-Ohr, aber wirklich weltbewegend klingt ihre Musik auch nicht. Stattdessen zerrt der Sound mit zunehmender Spielzeit doch ein wenig am Geduldsfaden.

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Grundlegend weiß der breitbeinige Stoner-Rock zu gefallen und mit der spanischen Sprache hätte die Band sogar ein nicht unwesentliches Alleinstellungsmerkmal vorzuweisen. Auch Instrumente wie Trompeten machen im Klangkontext erstmal Spaß. Ein wenig verhält es sich mit diesem Album aber wie mit Tequila: Anfangs schmeckt das Zeug noch gut, aber der Punkt, an dem es zu viel wird, ist schneller erreicht als anfangs gedacht.
Soll heißen: Nach drei, vier Songs ist die Luft irgendwie raus und das Gebotene fängt immer mehr an zu nerven.
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Ob’s jetzt an den aufdringlichen Bläsern liegt oder doch am immer erzwungener wirkenden Breitbein-Groove?
Oder ob einfach der Gesang (der zunehmend den Eindruck erweckt, sich in einer Suff-Kneipe im hintersten Eck Lateinamerikas zu wähnen) schuld ist?
Am Ende ist es wohl eine Mischung aus allen genannten Punkten, die dafür sorgt, dass sich doch ein wenig Erleichterung einstellt, nachdem der letzte Ton verklungen ist.

Allerdings muss der Band zugestanden werden, dass sie einige Alleinstellungsmerkmale aufweist, die das Potenzial haben, etwas Frische in die oben genannten Genres zu bringen. Die Frage ist aber, ob diese Erfrischung wirklich notwendig ist, oder ob hier nur auf biegen und brechen versucht wird, anders zu sein.

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FAZIT: Sicher mag der Sound von ¡PENDEJO! für feucht-fröhliche Abende im Hochsommer nicht ungeeignet sein, aber abseits davon stellt sich für den Hörer beim 'Genuss' des Albums über die heimische Anlage und bei klarem Kopf doch recht schnell Ernüchterung ein. Denn entgegen seinem Titel ist „Volcán“ am Ende doch eher Mittelklasse-Stoner-Rock anstatt musikalische Naturgewalt.

Punkte: 6/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.04.2023

Tracklist

  1. Tu Hermana
  2. Revolución
  3. No Te Vayas
  4. Otro Dios
  5. Hasta El final
  6. La pistola Del Anciano
  7. El Nuevo Novio
  8. Vamos A La Haya
  9. La Reina De La Ametralladora
  10. Ninguno
  11. La Vieja

Besetzung

  • Bass

    Jaap Monchito

  • Gesang

    El Pastuso

  • Gitarre

    Arjan Er Juan

  • Schlagzeug

    Jos Pepellin

  • Sonstiges

    El Pastuso (Trompete)

Sonstiges

  • Label

    Cancho Records

  • Spieldauer

    43:50

  • Erscheinungsdatum

    17.03.2023

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