<img src="http://vg07.met.vgwort.de/na/c1ebbf2deab743cb8a5241f6dce274a7" width="1" height="1" alt=""> Abgesehen von der 2019er EP "Age of Defiance" war es sechs Jahre lang still um PRONG, nun erscheint das erste Album der Groove-Metal-Vorreiter seit "Zero Days" (2017) und ist seinem Vorgänger mindestens ebenbürtig - keine Selbstverständlichkeit in Anbetracht der notorischen Instabilität der Bandbesetzung um Mastermind Tommy Victor.
Erst kürzlich stieß Drummer Tyler Bogliole neu hinzu, nachdem das 13.Studioalbum der Gruppe noch von dem erst 2022 eingestiegenen Griffin McCarthy eingetrommelt wurde, dessen Vorgänger wiederum Aaron Rossi ("Age of Defiance") und Art Cruz ("Zero Days") waren. Zumindest Bassist Jason Christopher ist seit über zehn Jahren neben Victor selbst die zweite Line-up-Konstante. Letzten Endes steht und fällt das Unternehmen PRONG allerdings ohnehin in erster Linie mit den Riffs und Vocals des Bandleaders.
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Was dies betrifft, zieht sich das Trio auf "State of Emergency" achtbar aus der Affäre: Schon der Opener 'The Descent' ist eine Stakkato-Thrash-Granate mit strengem Metallica-Geschmack, und das mit Obertönen gespickte Riffing von 'Breaking Point' geht genauso schnell ins Ohr, wobei auch der melodische Gehalt nicht zu verachten ist.
Das wird vor allem bei den harmonischen Alternative-Metal/Rock-Hymnen 'Non-Existence' und'Obeisance' deutlich, die ungefähr wie eine Mischuns aus mittleren Voivod und neueren Killing Joke klingen; PRONG vom Typischsten sind hingegen das zum Hüpfen animierende Titelstück (geile Beckenarbeit des Drummers) und der rasante Feger 'Back (NYC)'.
Abüglich des fantasielosen Rush-Covers 'Working Man' und des spröden Mittelteils des Albums - das düstere 'Light Turns Black' und das keine drei Minuten lang wütende 'Who Told Me' wollen vor allem aufgrund ihrer schrägen Melodien/Harmonien nicht richtig zünden - darf man PRONG summarisch bescheinigen, ihre bewährte Form mit "State Of Emergency" bewahrt zu haben.
FAZIT: Anscheinend spielt die konkrete Besetzung von PRONG für die Qualität ihrer Musik längst keine Rolle mehr, denn Tommy Victor mag nach der Jahrtausendwende einen Hänger gehabt haben - ungefähr von Scorpio Rising" (2003) bis zu "Carved in Stone" (2012) -, liefer aber seit rund zehn Jahren souveräne Arbeit im klassischen Groove-Metal-Stil ab. Auch "State of Emergency" erfüllt alle Erwartungen, obwohl die Zeit der bahnbrechenden Releases und Hits für die Ewigkeit vorüber ist.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.09.2023
Jason Christopher
Tommy Victor
Tommy Victor
Tyler Bogliole
Steamhammer / SPV
41:54
06.10.2023