Ob das dritte Album von SCREAM OF THE BUTTERFLY zum berüchtigten „Make it, or break it“-Werk für die Berliner werden wird, bleibt noch abzuwarten, allerdings ist der musikalische Cocktail, den die Band anrührt, durchaus interessant.
Auch wenn der Sound modern tönt, ist die Ausrichtung doch eher rückwärtsgewandt. Denn die Musiker haben ein ausgeprägtes Faible für Hammond-Sounds, Hardrock der klassischen Prägung und einer gewissen Vintage-Attitüde, die nicht zuletzt dank der warm tönenden Produktion in den Vordergrund gerückt wird.
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Mit dem einen oder anderen Ausreißer zeigt die Band außerdem, dass sie durchaus was von Spannungsbögen versteht. So entpuppt sich die dezent unheilvolle Ballade „Now, Then And Nowhere“ nach ein paar Durchläufen als eines der Glanzstücke von „The Grand Stadium“. Nicht nur weil der weibliche Gastgesang die dunkel-romantische Stimmung verstärkt, sondern auch weil der Song angenehm ungekünstelt wirkt.
Ähnliches gilt für „Every Mile She’s Gone“, das allerdings deutlich mehr Jam-Charakter aufweist und den rockigen Geist der Musiker wieder in den Vordergrund rückt.
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Insgesamt könnten sich an der leicht näselnden Gesangsperformance von Richard Hausmann zwar die Geister scheiden, denn in treibenden Rockern wie „Sweet Adelaine“ klingt die Stimme zunächst etwas eigen, das hat allerdings auch Charme und nach kurzer Zeit entpuppt sich besagtes Stück als echter Ohrwurm, von denen es einige auf diesem Album zu finden gibt.
Mit der warm tönenden Bluesrock-trifft-Orgeldominanz-Nummer „That Heavy Burden“ gelingt den Musikern außerdem ein spannender und griffiger Schlusspunkt, der nicht nur durch einen dezent melancholischen Unterton besticht, sondern das Album auch mit durchaus positiver Stimmung beschließt.
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FAZIT: Auch wenn der durch das Cover suggerierte Freakshow-Rummelplatz ausbleibt, spielen SCREAM OF THE BUTTERFLY auf „The Grand Stadium“ doch achtbare Rockmusik, die ein leichter Retro-Vibe umweht. Dabei hört man den Musikern ihre Leidenschaft durchgängig an, womit schon einmal viel gewonnen ist.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.02.2023
Sergej Kaminski
Richard Hausmann
Gabriel Kanidl-Hönig
Richard Hausmann
Andrea Nacci
Red Revolver Records
34:59
17.02.2023