<img src="http://vg04.met.vgwort.de/na/587e55ada3144bd7ba55236027586040" width="1" height="1" alt=""> Man muss sich vor Augen halten, dass TAILGUNNER erst seit Anfang 2022 existieren, obgleich die Musiker nicht erst seit gestern in Bands spielen. nach dem ersten Kurzformat vor wenigen Monaten liegt nun das Debütalbum der Briten vor und gewährt wie abzusehen keine neuen Einsichten in die Causa Heavy Metal, hakt aber alle Kästchen ab, die es auf der Muss-Inventarliste für diese Art von Mucke abzuhaken gilt.
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Der zwischen nordamerikanischen und europäischen Metal-Ausformungen changierende Stil des Quintetts - Rhea Thompson ist mittlerweile als zweite Gitarristin dabei - beruht auf der spielerischen Klasse der Instrumentalisten und der engagierten Gesangsleistung von Frontmann Craig Cairns (Midnight Prophecy, Induction). Als inhaltliche Klammer von "Guns For Hire" dient mal wieder die schlechte alte Kriegsthematik, gleichwohl TAILGUNNER weit von Sabatons grässlichen Pathos-Plattheiten entfernt sind; in Interviews wird gar von einer kritischen Auseinandersetzung mit der Materie gesprochen, doch letztlich überschatten Genre-typische Floskeln und Reime den vermeintlichen Tiefgang.
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Davon unabängig ist indes die kompositorische Güte der Songs, obwohl sie die Band allzu deutlich an den Vorgaben ihrer ausgewiesenen Helden orientiert. Auch der Gitarrensound orientiert sich daran - und erinnert vor allem an Iron Maiden Mitte der Achtziger (siehe Bandname, höre das Intro von ´Shadows of War´ - wie ein ausgebremstes ´Back in the Village´). Die Speed-Metal-Geschosse ´Guns For Hire´ und ´New Horizons´ warten mit wahrlich großen Refrains auf, die an frühe Helloween gemahnenden Antreiber ´White Death´ und ´Futures Lost´ mit kämpferischen Shout-Chören. Lowlight: der brave Melodic Metal ´Revolution Scream´
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Die Tracks der Debüt-EP wurden remastert und ansonsten unverändert übernommen (´Crashdive´ funktioniert prächtig im Album-Kontext). Dann wären da noch ´Warhead´ mit sehr einprägsamem Running-Wild-Riffing, das epische, wiederum sehr Maiden-lastige ´Blood For Blood´ und der neunminütige Abschluss ´Rebirth´ als bisherige Songwriting-Meisterleistung der Gruppe.
FAZIT: Am Ende fühlt man sich trefflich von TAILGUNNERs Debütalbum unterhalten, aber auch von dem Gefühl beschlichen, dass alles schon mehrmals andernorts gehört zu haben. Die Krise des klassischen Metal generell? Es gibt wirklich nur wenige zeitgenössische Acts, die den alten Stil frisch interpretieren, und wer nach so etwas sucht, sollte sich ausdrücklich von "Guns For Hire" fernhalten.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.07.2023
Thomas Hewson
Craig Cairns
Patrick van der Völlering, Zach Salvini
Sam Caldwell
Fireflash
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14.07.2023