Wie in der bereits vorhandenen Besprechung dieses Albums erwähnt, sind THE BLACK CAT’S EYE nicht unwesentlich von den Großmeistern der instrumentalen Atmosphäre PINK FLOYD beeinflusst.
Servieren diese fünf Frankfurter also einfach äußerst wohlschmeckenden Wein in neuen Schläuchen?
Nicht ganz. Zwar ließe sich „The Empty Space Between A Seamount And Shock-Headed Julia“ gut und gerne als gelungene Hommage an die großen Vorbilder abtun, aber da die eben nicht mehr unter den musikalisch Lebenden verweilen, trifft es die Bezeichnung einer Nachlassverwaltung doch eher.
Denn ja, die gebotene Musik ist kein Geheimnis mehr. Aber gerade die Verbindung von meditativer Atmosphäre, wie sie der Opener bietet, mit dem doch eher erdigen Ausdruck von z.B. „Katla“, das nicht grundlos nach dem gleichnamigen isländischen Vulkan benannt ist, geben dem psychedelischen Fundament des Albums doch etwas mehr Bodenhaftung als es zunächst den Anschein hat.
Im „Winter Song“ klingen dann Folk-Einschläge und traumwandlerische Flöten an, nicht ohne den psychedelischen Touch zu vernachlässigen. Und dass sie die Blues-Note genauso beherrschen wie das Erdenken von ellenlangen Songtiteln, zeigen THE BLACK CAT’S EYE mit dem stimmungsvollen „In My Dreams The Wind Chases Away The Clouds“, das die Floyd-Referenz vor allem im Gitarrenbereich am Ende gekonnt ausspielt.
Ob es die titelgebende Achtfachwiederholung des allgemeinen Verlustes wirklich gebraucht hätte, oder ob „Lostlostlostlostlostlostlostlost“ nicht auf ein „Lost“ eingestampft hätte werden können, ist natürlich Ansichtssache. So oder so, die kleine Portion Garage-Rock, die hier anklingt, macht den Song in gewisser Weise zum drängendsten Stück des Albums.
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FAZIT: THE BLACK CAT’S EYE bieten keine Musik zum schnellen Nebenbei-Hören. Und der Bandwurmtitel „The Empty Space Between A Seamount And Shock-Headed Julia“ verdeutlicht zumindest in seiner Länge die klanglichen Ansätze die hier zu finden sind. Diese Ansätze schaffen Platz für beinahe filmische Inszenierungen einerseits und meditative Klänge zwischen Rock und Psychedelica andererseits. Das bedarf durchaus einer gewissen Einarbeitungszeit, aber wer diese Zeit aufbringt, wird mit einem stimmungsvollen Album belohnt.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.06.2023
Jens Cappel
Christian Blaser
Christian Blaser, Wolfgang Schönecke, Steffen Ahrens
Christian Blaser
Stefan Schulz-Anker
Tonzonen Records
40:07
24.03.2023