Junges Blut, das die schwarze Flamme des melodischen Black Metal trotzig und mit musikalischer Klasse lodern lässt. UNHALLOWED sind nicht nur namentlich von der skandinavischen Schule der späten Neunziger beeinflusst, sondern begeistern auf ihrem Debüt mit demselben oder zumindest ähnlich geartetem Spielwitz wie ihn die großen Vorbilder von u.a. DISSECTION vorgelebt haben.
Dabei ist es schnurzpiepegal, ob hier jemand „Rip-Off“ schreit, denn für hungrige Black Metaller mit einer Vorliebe für beklemmende Atmosphäre und schneidenden Gitarrenwahnsinn ist „Awaken The Black Flame“ ein gefundenes Fressen.
Hier klingt alles pechschwarz, ohne dass der Faktor griffiger Melodien und der genrebezeichnenden Eiseskälte flöten geht. Gleiches gilt für die unheilvolle Stimmung, aus der das Album entsteigt.
Mit der Musikalität geht zugleich eine unterschwellig schwelende Bösartigkeit einher, die zwar nie bestialisch, dafür aber stets wie ein auf der Lauer liegendes Biest wirkt. Jeder Muskel ist wie eine Feder gespannt, aber auf den ersten Blick wirkt das Ungetüm anmutig, stolz und bedacht, wobei doch sofort klar ist, dass eine aggressive und finstere Aura von ihm ausgeht, die nicht zu unterschätzen ist.
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FAZIT: In Anbetracht dessen, dass es sich hier um ein Debüt handelt, bekommt man als Hörer eine vage Ahnung davon, in welche Sphären sich UNHALLOWED zukünftig aufschwingen könnten, denn „Awaken The Black Flame“ bietet äußerst stimmungsvollen Black Metal zwischen instrumentaler Finesse und emotionaler Bösartigkeit. Da steigt die Erwartungshaltung an einen Nachfolger und vor allem an eine livehaftige Darbietung der Songs doch erheblich an.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.06.2023
Folter Records
37:19
14.04.2023