Unter seinem eigenen Namen ist Victor Smolski (ex-Rage, Mind Odyssey) bisher sporadisch in Erscheinung getreten; die klassischen Vertonungen auf "Majesty & Passion - J.S. Bach", dem Vorgänger von "Guitar Force", liegen schon 18 Jahre zurück, zuvor gab es noch das Album "The Heretic (Der Ketzer)" und die "Destiny"-EP (1996). Das neue Album des Meistergitarristen kompiliert nun alternative Fassungen bekannter Songs, wobei die Bandstücke rein instrumental dargeboten werden.
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Das gleich mal zehnminütige Titelstück schält sich aus einem Unisono-Gitarren-Bass-Intro heraus zu einem abwechselnd harmonischen Rocker und Riff-orientierten Power-Metaller. Schon hier verbrät Smolski mehr melodische und akkordische Ideen als andere Bands auf ganzen Alben, wobei man meint die Handschriften unterschiedlicher Vorbilder (Vinnie Moore, Joe Satriani?) heraushören zu können.
Überboten wird dieser Parforceritter nur von der Viertelstunde ´´World Of Inspiration´, wo Smolski scheinbar intuitiv fließend zwischen neoklassischen Eskapaden, liedhaften Akkordfolgen und allen anderen erdenklichen Handschriften changiert, die selbst die professionellsten Gitarristen nicht derart souverän und natürlich abrufen können.
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Darüber hinaus stammen die orchestral verbrämte Dampframme ´Bought And Sold´, der bombastische Antreiber ´Self-Blinded Eyes´ und das schleppende ´Satisfied´ von Smolskis aktueller Band Almanac. Die drei Bach-Kompositionen ´Chapter 3 (Concert For Violin & Oboe With Orchestra)´, ´Bourree (Suite 2)´ und ´Menuet (Suite 2)´ standen bereits auf "Majesty & Passion", wurden seinerzeit aber mit dem Belarus Symphonic Orchestra eingespielt, das hier nicht zum Einsatz kam. Der Rage-Überflieger ´Unity´ schließt den Reigen auf dramatische wie stimmige Weise ab
FAZIT: Auch wenn "Guitar Force" durch die Vielzahl der Mitwirkenden und die unterschiedliche Herkunft der einzelnen Stücke im Grunde ein musikalisches Patchwork ist, klingt die Scheibe wie aus einem Guss und sollte nicht nur reinen Victor-Smolski-Fans, sondern generell Hörern mit Vorlieben für gitarristischen Maximalismus und härteren Rock gefallen. Unterdessen freut man sich aber schon auf das nächste Bandalbum des Ausnahmegitarristen. <img src="http://vg05.met.vgwort.de/na/3bbbc965cf544bbca690b549cd899240" width="1" height="1" alt="">
Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.01.2023
Jürgen Knautz, Frank Itt, Armin Alic, Peter "Peavy" Wagner, Tim Rashid
Victor Smolski, Vincent Smolski, Marcus Deml
Victor Smolski, Vincent Smolski, Enric Garcia
Kevin Knott, Michael Kolar , Dirk Zimmermann
Victor Smolski (Cello, Sitar), Inspector Symphony Orchestra, Ensemble Virtuoso, Orquestra Barcelona Filharmonia
Massacre / Soulfood
58:35
03.02.2023