Livealben sind bekanntermaßen häufig Veröffentlichungen, die eine Zäsur im Schaffen einer Band markieren, und als solche möchten VILLAGERS OF IOANNINA CITY "Through Space and Time (Alive in Athens 2020)" auch verstanden wissen. Die Band krebste mehrere Jahre lang unbekannt im Psychdelic-Untergrund herum, hat aber in jüngerer Zeit gewaltige Schritte vorwärts gemacht, was ihre Popularität betrifft, nicht zuletzt durch Auftritte in Deutschland, unter anderem beim Rock Hard Festival 2022.
Jetzt bricht das griechische Kollektiv gerne zu neuen Ufern auf und lässt seine bisherige Karriere Revue passieren, wofür es immerhin zwei Tonträger veranschlagt, welche die epische Anlage seiner Shows widerspiegelt. "Through Space and Time (Alive in Athens 2020)" fängt eine mitreißende Performance ihrer charakteristischen Verschmelzung von psychedelischem Hardrock und Folklore ein, und zwar auf authentische Weise, die das Prädikat "live" wirklich verdient.
Wer VILLAGERS OF IOANNINA CITY je bei einem Gig erlebt hat, weiß um die Zwanglosigkeit, die das Septett im Umgang mit seinen Kompositionen an den Tag legt. Nicht dass man Highlights wie ´Nova´ oder ´Perdikomata´ vom Debüt "Riza" (2014) und die für die Gruppe beispiellos eingängige Single ´Karakolia´ in der jeweiligen Bühnenversion nicht wiedererkennen würde, doch die Darbietung hat mehr von einem lässigem Jam als von konzentriert in möglichst originalgetreuer Interpretation gespielten Liedern.
Weitere Einsichten: Das bisher jüngste VILLAGERS-Werk "Age of Aquarius" (2019) hat schon jetzt viel von einem abriebfesten Folk-Prog-Klassiker, weil die Band das eingängige Moment darauf mit hohem Anspruch und einer geradezu kammermusikalischen Kompositionsweise kombinierte. zweitens ist Alex Karametis ein charismatischer Frontmann sondergleichen, dem Konstantis Pistiolis hier und dort den Rang abzulaufen droht, wenn er mit seiner Klarinette zu Tränen rührt.
FAZIT: VILLAGERS OF IOANNINA CITY sind im Studio wie live ein Erlebnis, und "Through Space and Time (Alive in Athens 2020)" stellt ein sehr lebendiges Konzertdokument der Gruppe dar, mit dem man sich ihr als Nichtkenner erstmals annähern kann, wohingegen Schon-Fans die Wartezeit auf den nächsten Longplayer verkürzen. <img src="http://vg05.met.vgwort.de/na/6c14be3002e2416dbfb426c343b6eb38" width="1" height="1" alt="">
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Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.02.2023
Akis Zois
Alex Karametis, Konstantis Pistiolis
Alex Karametis, Kostas Zois
Achilleas Radis
Aris Giannopoulos
Konstantinos Lazos, Konstantis Pistiolis
Napalm / SPV
105:30
03.03.2023