Zurück

Reviews

Wolves Of Saturn: The Deserts Echo And The Peyote Delusion

Stil: Psychedelic Rock, Stoner Rock

Cover: Wolves Of Saturn: The Deserts Echo And The Peyote Delusion

Mit der instrumentalen Bandhymne gehen WOLVES OF SATURN gleich in die vollen und packen das längste Stück direkt an den Anfang von „The Deserts Echo And The Peyote Delusion“. Gemessen an dem trockenen Psychedelica-Cocktail wirkt die Nummer auch wie die passende Vertonung der staubigen Wüstenstraße die das Albumcover ziert.
Laut Promo-Schrieb ist die Sehnsucht nach Freiheit ein elementarer Bestandteil dieses Albums. Inwieweit Freiheit mit Einsamkeit gleichgesetzt werden kann, muss zwar jeder für sich selbst entscheiden, aber führt man sich die Einöde des Covers nochmal vor Augen, liegt in dieser Brachland-Szenerie doch wenigstens die Möglichkeit zur Flucht vor der sogenannten Zivilisation.
Also ja, der Wille zur Freiheit wird schon mit dem Artwork unterstrichen.

<center><iframe style="border: 0; width: 100%; height: 120px;" src="https://bandcamp.com/EmbeddedPlayer/album=1840485196/size=large/bgcol=ffffff/linkcol=0687f5/tracklist=false/artwork=small/transparent=true/" seamless><a href="https://wolfsofsaturn.bandcamp.com/album/the-deserts-echo-and-the-peyote-delusion">the deserts echo and the peyote delusion by Wolves Of Saturn</a></iframe></center>

Mal wirkt dieses Album wie eine vertonte Mad-Max-Dystopie, im nächsten Moment klingt der Sound weniger apokalyptisch und bringt stattdessen den Fuß zügig zum Wippen („Eye Of The Buffalo“).
„Escape To Mars“ flirrt dem Titel entsprechend im ausladenden Space-Rock Modus umher. Der Fluchtgedanke des Titels wird aber eher in knarzig-warmen Sound verpackt, anstatt wirklich dazu anzuregen, mit Sack und Pack das Weite zu suchen. Zwar führt die Reise der Band im Anschluss nach „Chile“, aber auch dort scheint eher ein entspannter Seventies-Vibe zu herrschen. Na gut, vielleicht ist es ja das gelobte Ausweichland, wenn der Rote Planet noch ein bisschen zu weit weg ist?
Danach führt „Fragile“ mit seinem Titel ein wenig auf die falsche Fährte, denn der kernige und furztrockene Sound wabert doch recht weitläufig aus den Boxen. Diese Weiten führen hin zu allerlei Gitarrenspielereien, die sich wahlweise als interessant spacig herausstellen, oder aber doch irgendwie schräg freigeistig klingen.
Da kommt ein wenig Entspannung doch ganz gelegen.
„Enceladus“ steht auch nicht grundlos am Ende des Albums, denn es wirkt, als ob hier die Cover-Szenerie langsam im Rückspiegel verblasst. Während die Straße sich nach wie vor endlos zu ziehen scheint, wachsen am Horizont Berge aus dem Boden. Die Landschaft deutet ein kleines bisschen Leben an, der Wüstenstaub weicht einem Anflug von grüner Graslandschaft. Vertont werden diese Bilder u.a. von einem Saxofon und einer warm vibrierenden Orgel.
Am Ende darf die Apokalypse also doch noch warten.

<center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/1nO_z88GH0s" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe></center>

FAZIT: Das Bestreben nach Freiheit schimmert mehr als einmal durch im Sound von WOLVES OF SATURN. Aber der musikalische Weg von „The Deserts Echo And The Peyote Delusion“ steht doch immer noch mit einem Bein in den Zwängen des Bekannten. Vielleicht muss aber auch das Brachland der Wüste einfach in einer Oase münden um vollends im Leben aufzugehen? Mal sehen wo der Weg des nächsten Albums hinführt…

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.04.2023

Tracklist

  1. Wolves Of Saturn
  2. Eye Of The Buffalo
  3. Escape To Mars
  4. Chile
  5. Fragile
  6. Enceladus

Besetzung

  • Bass

    Kolki

  • Gesang

    Rich

  • Gitarre

    Rich

  • Keys

    Rich

  • Schlagzeug

    Steffen

  • Sonstiges

    Rich, Steffen (Saxofone)

Sonstiges

  • Label

    Clostridium Records

  • Spieldauer

    44:30

  • Erscheinungsdatum

    31.03.2023

© Musikreviews.de