ZIO klingt so ähnlich abgehoben, futuristisch und etwas kitschig, wie es uns das Cover, welches stark nach KI-inspirierter Gestaltung aussieht, schon nach außen hin ausdrückt.
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Hinter ZIO aus dem königlichen Britannien steht mit breiten Schultern und gehörigem Bombast der KARNATAKA-Schlagzeuger Jimmy Pallagrosi, der sich in erster Linie auf Gitarristen Marc Fascia und Keyboarder Olivier Castan verlässt, um dann mit großem Gastmusiker- und ganz besonders Sänger-Stamm eine Art Prog-Metal-Oper auf die Beine stellt, bei der beispielsweise besonders der FROST*-Sänger John Mitchell, Eric Gilette von der NEAL MORSE BAND oder Hayley Griffiths, aber auch weibliche Stimmen von Corvax oder Miranda Öhmann und Magda Skyllbäck eine größere Rolle spielen, indem sie solistisch wie auch in unterschiedlichen Duetten bis hin zu Quartetten („I Hear Them Whistling“) zum Tragen kommen.
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Sicher weckt das Erinnerungen an AYREON – und zwar völlig gerechtfertigte.
Warum ZIO bei dieser breit aufgestellten futuristischen Konzeption um die „Truewaves“, welche uns umgeben und auf allen Wegen beeinflussen und voller Bombast im besten Sound erklingen, um nach dem sogar dem Folk zugewandten „I Hear Them Whistling“ oder dem floydianischen Instrumental „Lonely Diamond Pt. 1“ (Der Titel verrät im Grunde alles!) schon in der „Endwave“ zu enden, es gerade mal auf eine knapp nur 37-minutige Zeitreise im progressiven Opera-Stil bringen, ist allerdings die große Frage. Denn kaum dass man sich auf diese komplexe, manchmal etwas banal dem Synth-Pop („Living Behind“), aber auch der Weltmusik („Above The Wheels“) zugewandte Reise eingelassen hat, ist sie auch schon wieder zu Ende.
So viele Ideen, bei denen besonders die härteren hervorstechen, erscheinen etwas zu intensiv und ziemlich knapp ins wechselhafte Konzept gepresst, ohne diesem genug Freiräume für Verspielteres und Komplexeres, was vielen Prog-Freunden ja eine echte Herzensangelegenheit ist, zu schaffen.
Bitte mehr davon – beim nächsten Album!
Oder war „Truewaves“ nur ein spannendes Vorspiel, dem eine grandiose Fortsetzung folgt?
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FAZIT: Mit „Truewaves“ stoßen die Brit-Progger ZIO unter Federführung des KARNATAKA-Schlagzeugers Jimmy Pallagrosi eine Tür weit in Richtung Prog-Metal-Opera auf, die sich nicht vor Vergleichen mit beispielsweise AYREON zu scheuen braucht. Viele Sänger und Sängerinnen, die allesamt richtig gut klingen, und der großartige Sound, in dem das Album perfekt aufgenommen wurde, begeistern, nur dass solch ein breit aufgestelltes Konzept schon nach 37 Minuten endet, ist schade, denn was mit den „Truewaves“ beginnt und den „Endwaves“ verklingt, hat deutliches Potenzial für mehr. Ein mehr als gelungenes Vorspiel ist es aber allemal.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.04.2023
Alex Lofoco, Antoine Fafard, Olivier Castan
John Mitchell, Corvax, Eric Gillette, Hayley Griffiths, Jimmy Pallagrosi, Marc Fascia, Miranda Öhman, Magda Skyllbäck, Gabriel Agudo
Marc Fascia
Olivier Castan
Jimmy Pallagrosi
Sandy Arnaud (Geige), Jimmy Pallagrosi (Programmierung)
Posh And Rock/Just For Kicks
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28.04.2023