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eMolecule: The Architect

Stil: Progressive Rock / Metal

Cover: eMolecule: The Architect

2013 erschien "Dimensionaut, das erste und einzige Album der Neo-Progressive-Rock-Combo Sound of Contact, die im Anschluss an die Veröffentlichung unter anderem beim Night of the Prog Festival auf der Loreley Eindruck schunden. Wesentliche Mitglieder waren neben Mitbegründer und Keyboarder Dave Kerzner Genesis-Halbgott Phil Collins´ Sohn Simon (ebenfalls Schlagzeuger und Sänger) und der diplomierte kanadische Multi-Instrumentalist/Produer Kelly Nordstrom, die sich nun nach ziemlich genau zehn Jahren erneut zu zweit die Ehre geben.

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EMOLECULE werden indes erst gar nicht als Band beworben, sondern stellen sich als Duo und logische Fortsetzung von Sound of Contact vor. Der Startschuss dafür fiel im Rahmen einer nneuerlichen Kollaboration der beiden für ein Soloalbum von Collins, woraufhin sie das Material für "The Architect" über längere Zeit hinweg größtenteils in Irland erarbeiteten.

Wohingegen die Texte offensichtlich einem dystopisch-futuristischen Narrativ folgen, kann man die Musik tatsächlich als Expansion des Konzepts von Sound of Contact betrachten. "The Architect" bietet also einmal mehr modern in Szene gesetzten Prog Rock, der in Hinblick auf beispielsweise Frost* oder OSI bestens ins Programm des Labels Inside Out passt. Die kompakteren Songs - beispielsweise das schleichende ´Beyond Belief´ oder das schreitende ´Prison Planet´ - leben von ausgefuchstem Klangdesign mit vielschichtigen Keyboards, perkussivem Schlagzeugspiel und zusätzlichen Drum-Loops, derweil Collins´ Gesangsmelodien einen gewohnt hohen Pop-Appeal aufweisen, wozu man sich nur die schwerelose Ballade ´Awaken´ anzuhören braucht.

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Das polternde ´Dosed´ schrammt im Refrain am Metal-Rand, wohingegen die beiden Longtracks -der finstere Achtminüter ´Mastermind´ und die fast elf Minuten von ´Emolecule´ - eine Fülle von Geschmacksnuancen aufkommen lassen, seien es Industrial oder sogar in die Gegenwart übersetzte Pomp-Rock-Gesten vom breitbeinig gespielten Heavy-Riff bis zur Synthesizer-Fanfare.

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FAZIT: "The Architect" ist ein klassisches Erzähl-Album und markiert als solches einen Balanceakt zwischen Soundtrack-mäßiger Opulenz (dramaturgische Längen nicht ausgeschlossen) und liedhaftem Songwriting. Ersteres gelingt EMOLECULE ausgezeichnet, weil Kelly Nordstrom ein erstklassiger Sounddesigner ist, und schließt letzteres manchmal automatisch aus, doch eine gute Handvoll gedrungener Songs mit mehrheitsfähigen Hooks (Simon Collins´ an Papa erinnerndes Organ ist Gold wert!) ist bei elf Tracks keine schlechte Ausbeute. <img src="http://vg05.met.vgwort.de/na/75ddf578a8a148e59caa1065eff6cbe3" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.02.2023

Tracklist

  1. 1. eMolecule 10:43
  2. 2. The Architect 6:05
  3. 3. Prison Planet 4:58
  4. 4. Mastermind 8:39
  5. 5. Dosed 5:07
  6. 6. The Turn 5:56
  7. 7. Awaken 5:09
  8. 8. Beyond Belief 4:47
  9. 9. The Universal 6:03
  10. 10. My You 5:27
  11. 11. Moment of Truth 6:56

Besetzung

  • Bass

    Kelly Nordstrom

  • Gesang

    Simon Collins

  • Gitarre

    Kelly Nordstrom

  • Keys

    Simon Collins, Kelly Nordstrom

  • Schlagzeug

    Simon Collins

Sonstiges

  • Label

    Inside Out / Sony

  • Spieldauer

    69:54

  • Erscheinungsdatum

    10.02.2023

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