„The Memory Cheats: The Pictures Within 2023” ist die Neueinspielung des 2003 erschienenen Debüts von 25 YARD SCREAMER. Selbst wenn man derartigen Bearbeitungen kritisch gegenübersteht, ergibt es diesmal Sinn, denn das Erstlingswerk wirkt produktionstechnisch selbst im 2020er Remaster bescheiden. Freundlich ausgedrückt.
Das Album ist keine radikale Neuinterpretation, sondern eine gelungene Modernisierung. Der melodische Heavy-Prog mit melancholischen Untertönen klingt jetzt druckvoller, weiträumiger und bekommt genügend Luft, um sich ansprechend zu entfalten. Das hat Power, ist aber kein Metal, sondern eher in der Schnittmenge von melodischem Prog, Alternative- und New Art-Rock angesiedelt. Bestenfalls kann man leichte RUSH-Anklänge vernehmen, aber 25 YARD SCREAMER sind erdiger und weniger aseptisch als das kanadische Trio.
Keyboards spielen eine untergeordnete Rolle, werden nicht einmal im Line-Up erwähnt, sorgen aber hin und wieder für entrückte Akzente. Aber prägend ist das klassische Power-Rock-Trio, das dynamisch, verspielt, aber nivht selbstverliebt für eine gepflegte Reise durch musikalische Landschaften voller Härte und Gefühl („A Nice Thought“ ist eine starke Ballade) sorgt. manchmal verirrt sich die Band im Ungefähren (wie beim höhepunktlosen „Deep Water“), doch insgesamt ist das Album eine lohnende, markige Angelegenheit mit einigen berauschenden Momenten. Besitzt mit Nick James zudem einen zuverlässigen Sänger, der das Schwärmerische wie Deftige adäquat vorträgt.
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FAZIT: Die Neuauflage des Debüts „The Pictures Within“ ist eine mit Mehrwert. 25 YARD SCREAMER fühlen sich wohl in der aufgepeppten Produktion, die ihrem herzhaften Prog neue Dynamik und Intensität verleiht.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.03.2024
Matt Clarke
Nick James, Donal Owe
Nick James
Donal Owe
White Knight Recordings/Just For Kicks Music
62:52
09.02.2024