Die Schweizerin ANIKK debütiert auf „Heart Breath“ mit melancholischer Popmusik zwischen Radiotauglichkeit und künstlerischem Ernst.
Gemessen an dem, was das Mainstream-Radio aktuell so bietet, ist das durchaus ein Kompliment.
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Denn ANIKKs Musik liegt eine latente Schwermut zugrunde, die sich auch in Titeln wie „Sex with Socks“ finden lässt. Obwohl leichtfüßig und tanzbar, wirkt der Song wie eine Therapie. Eine Art Report von einsamen Nächten, in denen der nächste Drink einem selbst näher scheint, als andere Menschen.
Da wirkt ein Titel wie „I don’t wanna lose myself“ nur konsequent und beinahe erheiternd. Scheint er doch die Tatsachenignoranz des Openers immerhin auszugleichen.
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Dass sämtliche Songs dieser EP von einer Art persönlichem Schmerz durchzogen sind, lässt die Therapiesitzung umso authentischer erscheinen. Denn ANIKK macht kein Geheimnis aus ihrer Verletzlichkeit und ihrer Angst vor Verlusten.
Dass „Swim“ da sogar noch einen draufsetzt macht Sinn, wenngleich die Grundhaltung weniger depressiv wirkt, als es der Text letztendlich suggeriert. Denn in jedem Verlust und jeder Angst liegt auch der Mut, sich davon zu lösen und einen Neuanfang zu wagen.
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„Voices“ regt am Ende das Tanzbein an und will den Hörer dazu auffordern in sich selbst hineinzuhören und seiner eigenen Stimme zu lauschen, anstatt sich den vielen Zurufen aus dem Außen hinzugeben. Als lebhafte Disco-Pop-Nummer findet „Heart Breath“ damit einen schönen, runden Abschluss.
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FAZIT: ANIKKs „Heart Breath“ bietet Raum zur Innenschau, ebenso wie sich tanzbare Radiomusik darauf finden lässt. Als Auszeitbegleiter aus dem hektischen Alltag, oder als Kurzpause von den eigenen Gedanken macht diese EP eine gute Figur.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.07.2024
Eigenproduktion
10:52
01.03.2024