Zurück

Reviews

Anubis: The Unforgivable

Stil: Neo Progressive-, Cinematic-Rock

Cover: Anubis: The Unforgivable

ANUBIS‘ siebtes Studioalbum ist eines mit durchgehender Storyline. Ein junger Mann gerät in die Fänge der „Legion Of Angels“-Sekte, wird manipuliert und fühlt sich zu Dingen gezwungen, die ihn von sich selbst entfremden. Er begehrt dagegen auf und kann nach aufreibendem Kampf den Fängen der religiösen Fanatiker entkommen. Ehrenwerte Geschichte, in rund sechsundvierzig Minuten komprimiert und doch lyrisch ausführlich wiedergegeben. Ohne den üppigen Neo-Prog der Australier mit Textfluten zu erschlagen.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/dYm8pMucpOo?si=B1XjuYDqtnwCGZgF" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>

It’s Drama, Baby – und das mit allem, was dazugehört. Kleine, verflochtene Miniaturen, ganz GENESIS-alike mit akustischer Gitarre und sachten Beschwörungen wechseln sich ab mit breitwandiger Erhabenheit, irgendwo zwischen späten PINK FLOYD und IQ. Gelegentlich setzt es herzhafte Eruptionen, die die problematische Bedrohungslage unseres Protagonisten betonen. Auf traumtheaterhafte Ballereien wird verzichtet. Wofür Drummer Steven Eaton auch nicht der geeignete Mann wäre. Stört aber nicht, denn das bisweilen verschleppte Tempo passt gut zu dieser Geschichte der Unwägbarkeiten, die ihren Reiz im Bereich des Instabilen hat und nicht des Fäuste schwingenden Krawalls.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/QVBgRzR0wPE?si=MfniML-3YTgDqdcG" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>

Mit dem finalen Titelstück wird es arg melodramatisch, ohne auf einen befreienden Höhepunkt hinauszulaufen. Das wogt und wallt vor sich hin, gesanglich herrscht angemessener Aufruhr und Betroffenheit. Wie überhaupt der Gesang auf „The Unforgivable“ das richtige Maß an Pathos und Gefühl aufweist. Die Band gibt sich Mühe, den Befreiungsschlag ordentlich in luftige Höhen zu treiben. Doch etwas mehr Bodenhaftung hätte das Gefühl der Erlösung womöglich mehr betont. Insgesamt ist „The Unforgivable“ allerdings ein ansprechend temperiertes, opulentes Progmahl.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/TgZwoXz1vic?si=boWvTRAGNcuJICvg" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>

FAZIT: ANUBIS haben wieder keine Angst vor großen Tönen und Wohlklang der erquicklichen Art. „The Unforgivable“ ist erneut ein gelungenes Konzeptwerk der australischen Band. Eine religionskritische Story, mit großem melodischen Gestus, Gefühlen, Nachdenklichkeit und ein bisschen Härte erzählt.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.10.2024

Tracklist

  1. Part I – A Legion of Angels
  2. Part II – The Mark of Cain
  3. Part III – Alone
  4. Part IV – The Chains
  5. Part V – One Last Thing
  6. Part VI – All Because of You
  7. Part VII – The End of the Age
  8. Part VIII – Back
  9. Part IX – Shadows Cloak the Gospel
  10. Part X – The Unforgivable

Besetzung

  • Bass

    Anthony Stewart

  • Gesang

    Robert James Moulding, David Eaton, Douglas Skene, Dean Bennison, Anthony Stewart, Steven Eaton, Becky Bennison

  • Gitarre

    Douglas Skene, Dean Bennison, Robert James Moulding, David Eaton

  • Keys

    David Eaton

  • Schlagzeug

    Steven Eaton, Robert James Moulding

Sonstiges

  • Label

    Anubis Music/Bird’s Robe Records/Just For Kicks

  • Spieldauer

    46:32

  • Erscheinungsdatum

    06.09.2024

© Musikreviews.de