Im Windschatten des Indie-Pop-Rock segeln APNOE durch seichte Shoegaze-Gewässer und lenken ihr Ruder ab und zu in Richtung Post-Rock, wobei die Schlenker sehr zaghaft vonstattengehen. Vielmehr breiten sich diese Elemente eher unterschwellig in der Musik aus, während an der Oberfläche deutliche Tendenzen in Richtung radiotauglicher Popmusik zu hören sind.
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Allerdings lässt „Die Reise & Das Ziel“, getreu seinem Titel, viel Raum für Tagträumereien von Liebe („Zeitverschwender“), Selbsterkenntnis („Big Talk“) oder auch „Verzicht“. Dabei schlägt das Stimmungspendel mal mehr in Richtung Melancholie und Selbstkritik aus, während an anderer Stelle tanzbaren Schrittes nach den Sternen gegriffen wird („Sterne greifen“).
Gebettet in klangliche Watte erweckt „Die Reise & Das Ziel“ mit zunehmender Spielzeit eher den Eindruck eines Pop-Albums im Indie-Rock-Schafspelz, als wirklicher Mützenrocker zu sein.
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Wobei das lockere Lebensgefühl, welches allen Songs innewohnt, durchaus dazu anregen kann, sich auf eine Rucksackreise durch die Welt zu wünschen. Wenigstens für die knappe Stunde, in der „Die Reise & Das Ziel“ in den Ohren hallt.
Spielerisch ist den Musikern nichts vorzuwerfen, ebenso wenig wirkt das Album aufgesetzt. Allerdings sollte der Hörer eine gewisse Affinität zu freundlicher Musik mitbringen, denn die Rock-Elemente treten ab und an doch sehr weit in den Hintergrund und schaffen wolkenweicher Schlafmusik Platz. Dass das aber kein Nachteil ist, lässt sich im Melancholiker „Körper und Geist“ nachhören.
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FAZIT: APNOE verursachen keinesfalls Schnappatmung. Stattdessen ist „Die Reise & Das Ziel“ ein weitestgehend leichtfüßiges Indie-Pop-Album, das manch rockende Tendenz zulässt. Thematisch treffen persönliche Themen auf universelle Geltung von Gefühlen, wodurch sich wohl jeder Hörer einen kleinen Teil aus diesem Album mitnehmen kann, vorausgesetzt, er ist radiotauglicher, aber doch tiefgründiger Musik nicht abgeneigt.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.07.2024
Eigenproduktion
50:07
10.05.2024