Nostalgie im Nebelwald?
AZMODANs Drittwerk „Everblasting“ folgte 2023 nicht nur satte vierundzwanzig Jahre nach seinem Vorgänger, sondern zelebriert symphonisches Schwarzmetall in herrlich rückwärtsgewandter Nostalgie. So manches Genre-Glanzstück der 90er-Jahre dürfte hier Pate gestanden haben.
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Auf instrumentaler Ebene versprühen die Songs ein nebulös-kaltes Feeling, das z.B. auch die ersten Werke von Bands wie DIMMU BORGIR auszeichnet. Dass der Krächzgesang von Alleinherrscher Rene Pfeiffer wenig variabel daherkommt, ist kein allzu großes Manko, denn Stücke wie „Vampyric Predators“ schaffen den passenden instrumentalen Rahmen für diese Art Gesang und tänzeln immer wieder auf der feinen Grenze zum Gothic-Kitsch.
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Das Keyboard unterstützt diesen Eindruck zwar, allerdings wirken die Stücke nicht überladen, was dem Album in Gänze ein gewisses Horror-Feeling verleiht.
Der Bezug zu den Neunzigern ist auch auf atmosphärischer Ebene kaum zu leugnen, denn die eisige Symphonik lässt immer wieder atmosphärische Bezüge zu Filmklassikern ebenjener Ära zu (die Thematik an sich ist daran natürlich auch nicht ganz unschuldig).
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FAZIT: Ob die lange Reifezeit von „Everblasting“ Fluch oder Segen für AZMODAN war, ist wohl eine Geschmacksfrage. Dass das Album aber gut gemachtes Schwarzmetall mit symphonischer Kitsch-Note und hohem Nostalgie-Faktor bietet, ist unbestreitbar.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 31.08.2024
Rene Pfeiffer
Rene Pfeiffer
Rene Pfeiffer
Rene Pfeiffer
Rene Pfeiffer
Black Blood Records
39:03
01.09.2024