„The Eclipse“ ist ein Dokumentarfilm über die Sonnenfinsternis, die am 11. August 1999 stattfand. Darin setzt sich die serbische Regisseurin Nataša Urban mit der Kriegsgeschichte ihrer Heimat auseinander und konfrontiert politische Umstände und Entscheidungen zur Zeit des Krieges mit dem Bösen, das auch heute noch auf freiem Fuß ist.
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So in etwa lesen sich die Beschreibungen zum Film „The Eclipse“, zu dem BILL GOULD AND JARED BLUM den Soundtrack beisteuerten, der auch digital und als LP erhältlich ist. Und wie es des Öfteren bei Filmmusik der Fall, ist die rein akustische Form ohne Bilduntermalung eine zweischneidige Angelegenheit.
Zweifellos können die Ambient-Klangcollagen in Verbindung mit dem seltsam verstörenden Artwork einen gewissen Reiz erzeugen, der wahlweise zwischen Beklemmung, Ungewissheit und einem diffusen Unbehagen hin- und hergleitet. Obwohl mehrheitlich ruhig, manchmal auch sehr monoton gehalten, schläfert die Musik nicht ein, sondern lässt diverse Facetten zwischen Licht und Schatten erkennen, die, im Kontext des Films betrachtet, auch einen tieferen Sinn ergeben.
Als reines Musikwerk weist „The Eclipse“, abgesehen von der Atmosphäre, dagegen leider weniger Substanz auf als zunächst gedacht. Denn auch wenn die Kompositionen mitnichten gleichförmig klingen, so verändert sich die Stimmung des Gesamtwerks kaum bis gar nicht, was bei einer Spielzeit von knapp siebzig Minuten wenig förderlich für ein aufgewecktes Ohr ist.
Allerdings muss der Musik zugutegehalten werden, dass die Stimmung doch sehr zusammenhängend und konstant aufrechterhalten wird, was bei einer Vorliebe für meditative Klänge zwischen Naturgeräuschen und diffus-verstörendem Ambiente doch wieder seinen Reiz hat. Vorausgesetzt der Hörer bringt die Zeit und die Muße mit, sich dem vordergründig sehr gleichförmig klingenden Material zu widmen.
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FAZIT: Als Filmsoundtrack, gerade in Anbetracht der Thematik von „The Eclipse“, funktioniert diese Musik sicher hervorragend. Denn die Beklemmung einer Sonnenfinsternis inmitten einer Zeit voller gesellschaftlicher Unsicherheit und Unfrieden wird doch nachvollziehbar vertont. Von diesem Kontext losgelöst verliert sich die Musik von BILL GOULD & JARED BLUM aber leider zunehmend in einem monotonen Klangwust, der, trotz spannendem Ersteindruck, letztendlich eher vor sich hin mäandert, anstatt nachhaltig zu fesseln.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.01.2024
Koolarrow Records
68:38
24.11.2023