Das in Blautönen gehaltene Schnittercover von „Entering the Shadows“ lässt unweigerlich an die ersten beiden Großtaten von DISSECTION denken. Bei angenehm vollem Sound gelingt Alleinherrscher Blackheart13 ein stimmungsvoller Drahtseilakt zwischen Aggression, Groove und Melodie, der trotzdem weit weg von jeglicher Party-Attitüde ist. Anders als bei den schwedischen Vorbildern klingen BLACK AEONS aber deutlich todesmetallischer, was sich u.a. in Groove-Monstern wie „Wolves of the Sea“ als sehr gelungen herausstellt.
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Ebenso gelungen ist der Umstand, dass BLACK AEONS komplett auf Innovation pfeifen und stattdessen die klassisch frostige Stimmung des skandinavischen Black Metal mit dem Druck und dem Groove des Death Metal vermählen. In puncto Stimmung und Sound lugen dabei hin und wieder Bands wie DAWN OF DISEASE um die Ecke, oder es wird melancholisch und betrübt, wenn sich Keyboard-Schatten über gemächliche Schlepper wie „Into Darkness and Decay“ legen.
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Dabei zeigt sich nicht nur eine allgegenwärtige Vorliebe für melancholische Musik, sondern auch ein gelungener Drahtseilakt. Denn angesichts lyrischer Themen wie Wikinger, Mythologie, Krieg und Tod steht die Kitsch-Falle doch weit offen, wird von BLACK AEONS aber gekonnt umschifft, sodass ein Stück wie „Shadows of a Dying Light“ trotz betrübter Grundstimmung einen gewissen Stolz ausstrahlt. Da sich der Text wie der Abschied eines sterbenden Kriegers liest, passt dieser Umstand sehr gut ins Bild.
„All Life Gone“ und das Instrumental „Path to Valhalla“ bilden im Anschluss eine düstere Saga von Krieg und Heldentod, ehe der abschließende Bonustrack „We are the Dead“ schweren Schrittes, aber von viel Melodie begleitet, durch düsteres Ödland marschiert.
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FAZIT: Dass es um die deutsche Metal-Szene nach wie vor nicht schlecht bestellt ist, stellen auch BLACK AEONS mit ihrem Debüt „Entering the Shadows“ unter Beweis. Da muss der melodische Death Metal der Rheinländer nicht zwingend revolutionär aufgezogen werden. Hörbare Leidenschaft, Spielfreude und handwerkliches Können reichen für ein gutes Album völlig aus.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.11.2024
Silent Watcher Records
49:49
01.11.2024