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Catalyst*R: Pace Of Change

Stil: Progressive Rock

Cover: Catalyst*R: Pace Of Change

Bei CATALYST*R scheinen sich tatsächlich drei Neo-Prog-Musiker gesucht und gefunden zu haben, die bereits in ihren anderen Bands – nämlich dem ESP PROJECT und THIS WINTER MACHINE – mit ganz ähnlicher Musik zwischen Neo- und Retro-Prog sowie der einen oder anderen zusätzlichen Schippe Härte für Freunde dieser Musik-Richtung nunmehr bereits mit „Pace Of Change“ das zweite Stück anspruchsvollen Progressive Rocks zu veröffentlichen. Das erste selbstbetitelte, überraschend gute Album liegt nunmehr schon knappe drei Jahre zurück, da wurde es höchste Zeit, ein Prog-Scheibchen in ähnlicher Qualität hinterherzuschieben. Die Zeit hat sich gelohnt, denn „Pace Of Change“ ist sogar noch ein kleines bisschen besser als <a href="http://www.musikreviews.de/reviews/2021/CatalystR/CatalystR/" target="_blank" rel="nofollow">ihr Debüt-Album</a>, das noch deutlich von den bedrückenden Momenten des pandemischen Lockdowns gezeichnet war.
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Dass beide Alben sich vom Aufbau wie von der Musik her sehr ähneln, ist auf den ersten Blick mehr als auffällig, egal ob es die Cover-Gestaltung, die Laufzeiten der Songs (zwischen 4 und 17 Minuten, wobei die Longtracks überwiegen), die gut einstündige Gesamtspielzeit oder den musikalischen wie textlichen (keinem Konzept folgenden, aber ziemlich finster gehaltenen) Abwechslungsreichtum geht – und außerdem die ruhig-epischen Klangstrukuren die härter-knackigen deutlich übertrumpfen. Mit Damien Child steht zudem ein Sänger hinter dem Mikro, dessen Stimme eine große vokale Bandbreite aufweist und sogar am Ende in der schmachtenden (fast ein wenig schmalzigen) Klavier-Ballade „Say Goodbye In The Rain“ das Album mit absolut begeisterndem Gesang zum melodramatisch klingenden Final führt: „We'll say goodbye in the rain / When the darkness takes you over“.
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Das Londoner Trio setzt textlich auf eine ganze Menge Innovation, geht weit in die Geschichte bis zu den Hexenverbrennungen zurück („Pendle Hill 1612“, das mit etwas über 16 Minuten musikalische Herzstück als eine Hommage an die tatsächlich historisch verbrieften Ereignisse des Jahres 1612 in Nordengland), umreißt gleichermaßen aber auch die Problematik von technischem Fortschritt bis hin zur Umweltzerstörung und qualvollen Persönlichkeitsdefiziten. So unterschiedlich diese Themen klingen, die Musik selber hält sich dagegen doch an die typischen (Neo-)Prog-Muster, ohne auf mutige Experimente, dafür aber auf ausgiebige Soundcollagen (von Straßenlärm, Radiogeräusche wie auf „Wish You Were Here“ bis Naturgeräuschen) zu setzen.
<br><center><iframe style="border: 0; width: 100%; height: 120px;" src="https://bandcamp.com/EmbeddedPlayer/album=1603802466/size=large/bgcol=ffffff/linkcol=0687f5/tracklist=false/artwork=small/track=101475972/transparent=true/" seamless><a href="https://catalystr.bandcamp.com/album/pace-of-change">Pace Of Change von Catalyst*R</a></iframe></center></br>

CATALYST*R wandeln musikalisch jedenfalls auf den Pfaden von MARILLION bis IQ und PENDRAGON samt floydianischen Gitarren-Exkursionen und flächigen bis bombastischen Keyboardausflügen.
Nicht wirklich innovativ, dafür aber immer den Ansprüchen der guten alten Tante Prog folgend, die ab und zu auch mal dem Onkel Rock die Tür öffnet, während aus dem offenen Fenster immer wieder Umweltgeräusche eindringen und auch die Zeitmaschine mal um 400 Jahre zurückfliegen darf.
Progressiv ist das allemal und alle, die bereits das vorherige Debüt von CATALYST*R besitzen und mögen, die können bei „Pace Of Change“ nichts falsch machen.

<br><center><iframe style="border: 0; width: 350px; height: 350px;" src="https://bandcamp.com/EmbeddedPlayer/album=1603802466/size=large/bgcol=ffffff/linkcol=0687f5/minimal=true/transparent=true/" seamless><a href="https://catalystr.bandcamp.com/album/pace-of-change">Pace Of Change von Catalyst*R</a></iframe></center></br>

FAZIT: Der zweite Streich von CATALYST*R der britischen Progressive-Rock-Band um Damien Child (ESP PROJECT), Gary Jevon (THIS WINTER MACHINE) und Greg Pringle (ESP PROJECT, SIMON TOWNSHEND) trägt diesmal im Gegensatz zum gleichnamigen 2021er-Debüt zwar den Namen „Pace Of Change“, ähnelt seinem Vorgänger allerdings sehr, sodass alle Freunde zwischen Retro- und Neo-Prog mit Ähnlichkeiten zu MARILLION und PENDRAGON oder den besagten beiden Bands, in denen die drei CATALYST*R-Musiker aktiv sind, ganz bestimmt auf ihre Kosten kommen, wobei auch das 16-seitige Booklet mit allen Texten sowie das schön gestaltete Digipack eine sehr angenehmen Eindruck hinterlassen.

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.05.2024

Tracklist

  1. Pace Of Change
  2. Dust Withihn The Seams
  3. Ghosts On The Radio
  4. Homesick
  5. Unbroken
  6. Pendle Hill 1612
  7. Say Goodbye In The Rain

Besetzung

  • Bass

    Gary Jevon

  • Gesang

    Damien Child, Elizabeth Jevon

  • Gitarre

    Gary Jevon

  • Keys

    Gary Jevon

  • Schlagzeug

    Greg Pringle

Sonstiges

  • Label

    Pace Of Change Records/Just For Kicks

  • Spieldauer

    60:50

  • Erscheinungsdatum

    26.04.2024

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