Weiter geht sie, die progressive Wiederbelebung der (ur)alten CYAN-Zeit, während der für den begnadeten Prog-Rock-Geist ROBERT REED sein musikalischer Einstieg in die Welt des Progressive Rocks begann. Gegründet 1984 noch während Reeds Schulzeiten erlebt das 1994er-„Guardians“ von CYAN...
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...nun eine grandiose Frischzellen-Kur, die einem mitunter einen regelrechten Schauer über den Rücken laufen lässt. Denn was CYAN hier im typischen 70er-Prog-Style mit dem begnadeten Gitarristen LUKE MACHIN und den ebenso beeindruckenden Sängern PETER JONES und ANGHARAD BRINN in der Neubearbeitung dieses 30 Jahre alten Albums zu leisten im Stande sind, kann nur begeistern. Oder um es in Reeds Worten auszudrücken: „Es ist erstaunlich das Album von der aktuellen CYAN-Besetzung performt zu hören“.
Eigentlich war „Guardians“ in dieser Form gar nicht geplant, sondern entstand aus der Not heraus, als CYAN darangingen, <a href="http://www.musikreviews.de/reviews/2023/Cyan/Pictures-From-The-Other-Side/" target="_blank" rel="nofollow">das „Pictures“-Album</a> neu zu bearbeiten: „Als wir das 'Pictures'-Album neu bearbeitet haben, hatten wir am Ende etwa 95 Minuten Musik, was zu viel für eine CD-Veröffentlichung war. Auch dachte ich, dies wäre einfach zu viel Musik, um sie in einem Rutsch zu hören. Also entschied ich mich, auf zwei Tracks zu verzichten. Deshalb ist es großartig, diese nun als Mini-Album-CD zusammen mit einer exklusiven Aufnahme des Instrumentalstücks 'Cyan' herauszubringen.“
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Kernstück ist auf diesem Mini-Album natürlich der Album-Opener: „The Guardians Of Your Destiny“, ein über 25 Minuten langer, epischer Longtrack, bei dem man mitunter ein paar unüberhörbare GENESIS-Parallelen und viele andere Referenz-Größen entdecken wird, ebenso wie breit ausufernde hymnische Passagen wenn Peter Jones seine Stimme zum Refrain: „We are the ones / Watching over the land and seas / We come from a distant land / The guardians of your destiny“, erhebt oder am Anfang des Songs Angharad Brinn noch im zerbrechlichen, elfengleichen Gesang die gleichen Zeilen singt. Aber auch die immer wieder auftauchende akustische Gitarre sorgt für Schönklang der Extraklasse. Jeder Proggie, der auf ein intensives (mitunter schmachtendes) Hochgefühl setzt, kommt bei diesem Song – wie bei dem gesamten Album – voll auf seine Kosten, auch weil es sich in seiner Gesamtheit locker einen unmittelbaren Platz neben solchen Größen wie MARILLION oder IQ und PENDRAGON sichert.
Danach folgt die wunderschöne siebenminütige Prog-Ballade „All Around The World“, wiederum durch die vokalen Meisterleistungen von Jones & Brinn veredelt, bis dann mit viel Saxophon und Jazz-Appeal am Album-Ende das Instrumental „Cyan“ ein regelrechtes Eigenleben entwickelt, das einen sofort mitreißt und die Zeiten der FLOWER KINGS oder von TRANSATLANTIC heraufbeschwört.
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FAZIT: CYAN sind anno 2024 erst mit „Pictures From The Other Side“ und nunmehr dem Mini-Album „The Guardians“ genau dort angekommen, wo sie in den 90er-Jahren mit jugendlicher Leidenschaft und draufgängerischer Verspieltheit im Prog-Sektor hinwollten: Professioneller Progressive Rock, der mit all den Reizen spielt, die dieser Stilrichtung ihre Faszination verliehen und noch immer verleihen.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.09.2024
Dan Nelson
Peter Jones, Angharad Brinn
Luke Machin, Robert Reed
Robert Reed
Tim Robinson
Peter Jones (Saxophon), Robert Reed (Harmoniegesang)
Tigermoth Productions/Just For Kicks
38:26
30.08.2024