<img src="http://vg02.met.vgwort.de/na/75b602eb4c1644ccb7e108268c3acdd2" width="1" height="1" alt=""> Zu ihrem 35-jährigen Jubiläum beschenken sich DEAD HEAD selbst mit einem Zwischending aus Album und EP, wobei Slayers "Reign in Blood" bekanntermaßen auch nur eine halbe Stunde brauchte, um als LP-Klassiker in die Geschichte einzugehen. Apropos…
Die amerikanischen Thrash-Pioniere waren immer eine treffende Referenz im Zusammenhang mit den niederländischen Stehaufmännchen - stilistisch gesehen, aber beileibe nicht in puncto Erfolg, denn auch in Hinblick auf die Qualität von Dead Heads Musik konnte und kann man nur von einer sträflich unterbewerteten Band sprechen - womit wir bei "Shadow Soul" wären.
Der Opener 'Litany of the Weak' könnte der klassischen Thrash-Formel kaum mustergültiger folgen: Ein simples, Spannung aufbauendes Riff wird der Eingängigkeit halber mehrmals wiederholt, ehe die Raserei losbricht (zermürbende Downtempo-Bridge inklusive), wobei sich Bassist/Shouter Ralph de Boer erneut als Glücksgriff für die drei altgedienten Bandmitglieder erweist.
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Der Frontmann klingt angepisst wie ehedem, bringt aber auch viel Ausdruckskraft mit und rotzt seine Texte gut verständlich heraus. Dies schärft das Profil der auf etlichen Killer-Riffs beruhenden Tracks umso mehr. 'Serpents of Fame', 'The Run' und 'Caverns of Fate' decken das schleppende, groovende Spektrum ab, wohingegen 'The Age of Hype' und 'Opulent Disruption' dem erwähnten ersten Song in die Slayer-Tribut-Hölle folgen.
Abzüglich des Zwischenspiels 'Defiance' und der akustischen Schlussnummer 'Dark Emptiness' knausern Dead Head schon ein bisschen; die hohe qualitative Ausbeute relativiert den Eindruck allerdings.
FAZIT: Zwei Jahre nach dem starken Album "Slave Driver" übertreffen sich DEAD HEAD zwar nicht selbst, rufen aber dafür ihre Vorzüge in kompakter Form in Erinnerung. Kommerziell erfolgreich werden die niederländischen Veteranen in diesem Leben nicht mehr - die Sympathien des Thrash-Underground genießen sie allerdings auch mit "Shadow Soul" in ungeteilter Form.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.03.2024
Ralph de Boer
Ralph de Boer
Robbie Woning, Ronnie van der Wey
Hans Spijker
Hammerheart / Napalm
27:28
29.03.2024