Die Bulgaren DEADSCAPE stehen seit August diesen Jahres mit ihrem zweiten Album „State Of Decline“ auf der Matte. Geboten wird melodischer Death Metal, der von Mirela Kaneva Growls angeführt wird und aufgrund ihrer Stimmfarbe ab und zu an DARK TRANQUILLITY gemahnt. Aber nicht nur der Gesang erweckt den Eindruck, dass DEADSCAPE Fans der Schweden sind, auch in puncto Musik (vor allem in Sachen Gitarrenarbeit) klingen die Stücke vielfach melancholisch-melodieverliebt, was ja auch ein Charakteristikum von Mikael Stanne und Co. ist.
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Dass aber auch DEADSCAPE den Knüppel aus dem Sack holen können, zeigt u.a. „Collapse to Disrepair“, das zwar eine gewisse Epik nicht leugnen kann, in den Strophen aber relativ kompromisslos zur Sache geht. Durch sämtliche Songs zieht sich außerdem ein melancholischer Unterton, was zwar nicht ungewöhnlich für das Genre ist, aber die Musiker verstehen es, dieses Gefühl bis zum Abschluss-Schlepper „Lasting Wounds“ konsequent zu steigern.
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Instrumental ist alles tadellos umgesetzt, ebenso wie die Produktion akustische Maßarbeit bietet. Wer revolutionäre Ansätze im Melodic Death Metal sucht, ist hier allerdings an der falschen Adresse, denn DEADSCAPE spielen, bis auf einige vertrackte Ausnahmen in Stücken wie „A Glare Of Viridian Dark“ oder auch im Zehnminüter „My Solitary Moon“, relativ straighten (wenn man so will ‘klassischen‘) Melodic Death Metal.
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Dieser Eindruck reißt auch dann nicht ab, wenn der klare Gesang von Ivan Bratoev erklingt (u.a. im erwähnten „My Solitary Moon“). Allerdings reißen gerade schnellere Nummern, wie „Celandine“ oder in Teilen auch der (fast zuckrige) Ohrwurm „Until Our Dying Days“, mit der Zeit immer mehr mit und machen Lust darauf, das Haupthaar zu schütteln.
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FAZIT: DEADSCAPEs „State Of Decline“ bietet relativ prototypischen Melodic Death Metal. Dass das aber keineswegs ein Negativ-Kriterium ist, beweisen die Bulgaren durch ihr Händchen für kurzweiliges Songwriting. Denn obwohl die Scheibe mit etwas mehr als fünfzig Minuten Spielzeit gut gefüllt ist, reißt der Hör-Spaß kaum ab, was für die Qualität der Musik spricht. Vorausgesetzt, der Hörer hat kein Problem mit offensichtlicher Heldenverehrung bzw. einer prototypischen Genre-Auslegung.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.10.2024
Alexander Trifonov
Mirela Kaneva, Alexander Trifonov, Edgar Monreal
Ivan Bratoev, Ani Dimitrova
Edgar Monreal
Ivan Kolev
Eigenproduktion
50:27
23.08.2024