Kautziger Doom-Death aus Tschechien.
DISSOLVING OF PRODIGYs „Louceni se svetem pozemskym“ erfährt im Rahmen des Parat Magazins erneue Beachtung, welche das Album verdient hat. Tiefsitzende Melancholie trifft auf ein archaisches Element, das sich auch in den Texten wiederfinden lässt (die jeweilige Übersetzung von tschechisch ins Englische ist im Booklet zu finden).
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Musikalisch schmieden DISSOLVING OF PRODIGY zwar kein wirklich neues Genre-Eisen, aber ihr schicksalhafter Leidens-Doom strahlt doch eine mitreißende Atmosphäre aus, die wie Nebel überm herbstlichen Waldboden liegt.
Diverse Streicher sorgen für zusätzliches Drama, während sich die Schnecken-Grooves unter dem heiseren Brüllen des Frontmanns ausbreiten.
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Dass der Sound in Gänze ein klein wenig dumpf erscheint, verstärkt einerseits den Kauz-Charakter und sorgt gerade in Stücken wie dem epischen „Rujana“ für eine eindringliche Stimmung zwischen Trauerweiden-Ode und Grabeshymne.
Der mehrstimmige Gesang klingt hierbei vielfach mitreißend (vor allem in den klar gesungenen Momenten) und erweckt immer wieder den Eindruck einer Predigt, was die Doom-Metal-Elemente der Musik noch ein wenig eindrücklicher verstärkt.
Unterm Strich kriecht „Louceni se svetem pozemskym“ beständig ins Herz des Hörers und schlägt dort die Schicksalsglocken mit trance-artiger Schwere an, wodurch die Musik, trotz kauzigem Ersteindruck, emotionaler und mitreißender ausfällt als zunächst gedacht.
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FAZIT: DISSOLVING OF PRODIGYs „Louceni se svetem pozemskym (Re-Release)“ macht in dieser neuveröffentlichten Form (ursprünglich im Jahr 2002 entstanden) eine sehr gute Figur und dürfte für Trauerweiden-Todesmetaller auf alle Fälle einen Anlauf wert sein. Der archaische Anstrich verleiht der Musik ein stolzes Element, das völlig frei von Kitsch und überbordendem Pathos daherkommt und dadurch umso authentischer wirkt.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.08.2024
Parát Productions
57:36
24.07.2024