Zurück

Reviews

Drive Moya: The Great End

Stil: Alternative Rock, Grunge, Post Rock, Dreampop, Shoegaze

Cover: Drive Moya: The Great End

Alternative Rock, Grunge, Post Rock, Dreampop, Shoegaze.
Und das alles im selben musikalischen Topf?
Wiens DRIVE MOYA haben keine Lust auf Genre-Grenzen und spielen stattdessen wonach ihnen der Sinn steht. Und obwohl „The Great End“ wohl vom allgegenwärtigen Apokalypse-Wahn erzählt, klingt die Musik keineswegs aufreibend oder gar verneinend.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/I9rPlnSTNMo?si=Yin4EdO5c-LBAoXC" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>

Klar, Titel wie „Violent Man“, „Human Remains“ oder „Lonesome Heart“ lesen sich nicht direkt lebensfreudig, aber die Musik, die sich dahinter verbirgt klingt wahlweise melancholisch aber doch herzerweichend („Violent Man“), oder gefällt mit einer gewissen Grunge-Schlagseite, die viel weniger kaputt klingt, als es anfangs scheint („Human Remains“).
Einen Löwenanteil daran hat der Gesang, der in sämtlichen Stücken eher warm, tendenziell hell tönt, anstatt das kollektive Tränental allzu plakativ zu durchleiden. Manch krude Soundspielerei verleiht der Musik außerdem einen spacigen Touch, der eher einem leicht verwirrten Entdeckergeist zu entspringen scheint, als lebensmüder Ausdruck zu sein.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/8Vcrj3Ys0gI?si=OgIfsmeyq4pBV2H2" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>

Dass „This Grey Heart“ als sanfte Ballade beginnt und sich zu einem verträumten Rock/Shoegaze-Hybrid entwickelt, der einige Ohrwurmmelodien mit sich bringt, zeugt dann auch davon, dass DRIVE MOYA im Grunde wenig Interesse daran haben, offensichtlich schwarz zu malen. Stattdessen wirken die Stücke immer wieder wie kleine Reiseanleitungen, um die Gedanken und Gefühle schweifen zu lassen, ohne ein offensichtliches Ziel vor Augen zu haben.

Am Ende wird es mit „Ante Valdemar Roos“ zwar Groove-lastiger, aber auch hier wirkt die Atmosphäre locker, fast beschwingt, was den übergeordneten Albumtitel „The Great End“ wahlweise konterkariert, oder aber wie die dankbare Empfängnis des Abgangs wirkt.
Was letztendlich zutrifft, hängt wohl ganz vom entsprechenden Gemüt ab.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/cwClwlmjejY?si=9kVY3AWeBmaeMfpN" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>

FAZIT: DRIVE MOYAs „The Great End“ suggeriert Lebensverdruss, klingt entgegen seinem Ersteindruck aber doch positiver als es den Anschein vermittelt. Hier und da wirkt die klangliche Mischung zwar etwas krude und dürfte wohl auch nicht jedem bekommen, aber interessant gemacht ist das Spiel mit diversen Kontrasten allemal.

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.09.2024

Tracklist

  1. Your Heart Will Never Burst
  2. From The Earth
  3. Violent Man
  4. The Sun
  5. Human Remains
  6. This Grey Heart
  7. Unbound
  8. Lonesome Heart
  9. Ante Valdemar Roos

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Noise Appeal Records

  • Spieldauer

    50:17

  • Erscheinungsdatum

    09.02.2024

© Musikreviews.de